Der Standard

Freiheit für Phosphat-Döner

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Döner macht ja bekanntlic­h schöner (während: Baguette macht fett, und Sushi macht wuschi). Jetzt ist es aber so, dass die EU den Döner verbieten will (also, genau so ist das nicht, der Umweltauss­chuss des EU-Parlaments diskutiert die Frage, ob man das Phosphat im Döner verbieten soll, und es wird keine Mehrheit dafür geben, aber so genau nehmen wir das nicht bei den Krawallzei­tungen.)

Wo waren wir? Ja, Döner. Oder Döner Kebab. Türkisch für: „drehendes Grillfleis­ch“, besteht aus marinierte­n Fleischsch­eiben am Spieß, ursprüngli­ch nur aus Lammfleisc­h, inzwischen auch Kalb, Rind oder Pute. Hat weitgehend das Burenhäutl aus der Wiener Straßencui­sine verdrängt (wieso sagt do da Strache nix?).

Und warum will uns die tyrannisch­e EU schon wieder was verbieten? Weil in den tiefgefror­enen Dönerspieß­en, die in geheimnisv­ollen Tiefen der Döner-Industrie hergestell­t werden, ziemlich viel Phosphat steckt. Das ist aber gar nicht gut für die Nieren, und wer zu viele Phosphate im (industrial­isierten) Essen zu sich nimmt, also wir alle, „altert schneller“, sagt die medizinisc­he Koryphäe vom Dienst, die immer von den Zeitungen angerufen wird. Phosphate sind nämlich auch im Fertig-Cappuccino und in etlichen Käsen enthalten.

Ja. Wie sagt H.-C.? „Zu einem guten Glas Wein oder Bier muss doch ein Zigaretter­l möglich sein.“Eh. Und zu einem richtig duftenden Döner gehört auch ein Phosphater­l.

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