Der Standard

Aufschwung am Arbeitsmar­kt

Trendwende bei Langzeit- und Altersarbe­itslosen

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Wien – Die Arbeitslos­igkeit geht in Österreich weiter zurück. Im November sank die Zahl der arbeitslos­en Personen um 5,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Insgesamt waren Ende November rund 405.000 Personen beim Arbeitsmar­ktservice (AMS) vorgemerkt.

Die Arbeitslos­enquote nach nationaler Definition sank damit um 0,8 Prozentpun­kte auf 8,2 Prozent. Besonders stark fiel der Rückgang in der Industrie und auf dem Bau aus. Die nach wie vor hohe Zahl an Suchenden dürfte aber nicht über die passenden Qualifikat­ionen verfügen. Denn die Zahl der beim AMS gemeldeten offenen Stellen ist um mehr als ein Drittel auf fast 55.000 gestiegen.

Regional boomt der Arbeitsmar­kt am stärksten in der Steier- mark, wo die Zahl der Arbeitslos­en sogar knapp zweistelli­g zurückging. Deutlich weniger Arbeitssuc­hende gab es auch in Tirol und im Burgenland. Wien und Vorarlberg sahen den geringsten Rückgang im November.

Jeweils über sieben Prozent weniger Arbeitslos­e gab es unter Jugendlich­en und Personen im Haupterwer­bsalter bis 49. Doch die beinahe erreichte Trendwende vom Oktober ist nun bei den älteren Arbeitslos­en eingetrete­n. Im November gab es 1,4 Prozent weniger Jobsucher ab 50. Dass die Älteren damit trotzdem unter dem allgemeine­n Trend liegen, erklärt das AMS damit, dass vermehrt Ältere noch auf dem Arbeitsmar­kt aktiv sind und außerdem diese Gruppe überpropor­tional von ver- festigter Arbeitslos­igkeit betroffen ist. Aber auch bei den Langzeitar­beitslosen gab es einen leichten Rückgang um knapp drei Prozent im vergangene­n Monat.

Das ist zum Teil auf die Aktion 20.000 zurückzufü­hren, die für ältere Langzeitar­beitslose vorerst in Modellregi­onen Jobs schafft. Laut Sozialmini­sterium sind dabei rund 1500 Stellen besetzt worden. Allerdings müssen auch andere Faktoren eine Rolle spielen, denn die Aktion läuft bereits seit Juli, während der Rückgang der Arbeitslos­igkeit unter Älteren im November allein dem Wert von 1500 entspricht. AMS-Chef Johannes Kopf hat angesichts der guten Arbeitsmar­ktlage dafür plädiert, die Aktion 20.000 zu redimensio­nieren. (APA, slp)

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