In Zukunft gut fahren
Elektromobilität im öffentlichen Verkehr hat eine lange Tradition in Wien. An diese Tradition knüpft die Wiener Elektromobilitätsstrategie an: Sie zeigt, wie die Mobilität einer modernen Großstadt in Zukunft aussehen wird und welche Rolle dabei Ladeinfrastruktur und Elektroflotten spielen.
S-Bahn, U-Bahn, Straßenbahn und City-Bus – im öffentlichen Verkehr der Stadt Wien setzt man schon lange auf E-Mobilität. Sie ist die große Chance, die Mobilität einer Großstadt neu zu definieren. Und die technische Entwicklung schreitet auch im Bereich des Individualverkehrs rasch voran. Neue Technologien ersetzen herkömmliche Verbrennungsmotoren. Längst sorgen Elektroautos, Elektromopeds und Elektrofahrräder für eine umweltschonende Revolution auf den Straßen. All diese Bereiche und Erscheinungsbilder von E-Mobilität werden in der Wiener Elektromobilitätsstrategie abgebildet. Sie beschreibt die konkreten Vorhaben und Ziele der nächsten Jahre bis 2025, wobei der Fokus zum einen auf dem Ausbau der Ladeinfrastruktur und zum anderen auf der Förderung von E-Flotten liegt.
1000 neue E-Ladestellen bis 2020
Eine Versorgungssicherheit für die neue Technologie soll das Wiener Basisladenetz für Elektromobilität schaffen. Bis Mitte 2018 errichtet die Stadt Wien 115 Säulen mit je zwei Ladestellen zu jeweils elf Kilowatt Leistung, bis Ende 2020 wird es an insgesamt 1000 Ladestellen im Wiener Stadtgebiet möglich sein, 100 Prozent Ökostrom zu tanken. Bei der Auswahl der Standorte für die neuen Stationen wurden unterschiedliche Kriterien berücksichtigt, die das Laden zum einen sicher, zum anderen komfortabel machen sollen. Die Ladestationen werden sich an attraktiven Standorten befinden, sodass das Umsteigen auf Öffis oder das Einkaufen während des Ladevorgangs bequem möglich sein wird. Daneben wurden bei der Auswahl Faktoren wie Frequenz, Auslastung, Anschlussmöglichkeiten an das Stromnetz und Wirtschaftlichkeit herangezogen. Besonderes Augenmerk wird übrigens auf eine einfache Bedienbarkeit gelegt: Das Tanken an den Wiener Elektroladesäulen funktionier mittels Wienenergie-Ladekarte oder App. Nach dem Abstellen und der Identifikation wird das E- Auto angesteckt und der Ladevorgangs gestartet. Nach Ende des Ladevorgangs erhalten die Nutzerinnen und nutzer eine Han - dynachricht. Die maximale Ladezeit beträgt drei Stunden, wobei die Nutzung der Infrastruktur (Ansteckdauer) und das Laden getrennt voneinander verrechnet werden.
E-Flotten erobern die Straßen
Neben dem Ausbau der Stromversorgungsinfrastruktur ist ein weiteres Ziel der Wiener Elektromobilitätsstrategie, Elektroflotten weiter auszubauen und zu fördern. Dazu zählen gewerbliche Flotten, der städtische Güterverkehr sowie der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV), aber auch der Einsatz von Elektrofahrzeugen im Bereich der Stadt Wien. Für viele kommunale Dienstleistungen, zum Beispiel im Pflege- und Sozialdienst, werden kurze Wegstrecken zurückgelegt, sie eignen sich daher optimal für den Einsatz von Elektroautos, leichten ENutzfahrzeugen oder E-Bikes. Auch im Taxigewerbe stellen E-Fahrzeuge eine echte Alternative zu Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren dar. Gemeinsam mit Wiener Taxiunternehmen und weiteren Projektpartnerinnen und Projektpartnern betreiben die Wiener Stadtwerke das Projekt „eTaxi Wien“, das vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie unterstützt wird. Seit März 2016 sind die ersten „eTaxis“unterwegs, bis zu 250 Fahrzeuge sollen es innerhalb der dreijährigen Projektlaufzeit werden. Zusätzlich zu den bestehenden Lade- stationen in Wien und Umgebung hat Wien Energie ein eigenes Netz aus Schellladestationen errichtet, die exklusiv den „eTaxi“-Lenkerinnen und -Lenkern zur Verfügung stehen. Das Projekt ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Smart City Wien. Denn bis zum Jahr 2050 soll der gesamte motorisierte Individualverkehr innerhalb der Stadtgrenzen ohne konventionelle Antriebstechnologien auskommen.