Der Standard

Für immer jung ...

- Gregor Auenhammer

Fünfzig ist das neue Dreißig, heißt es immer öfter à la der legendären Eigendefin­ition des Goleadors Johann K., der schon vor Jahrzehnte­n meinte, bei ihm wäre es wie beim Wein: „je älter, umso besser ...“. Ist es Placebo oder Trostpflas­ter für alle der Generation jener, die sich der erbarmungs­losen Demarkatio­nsgrenze eines halben Jahrhunder­ts nähern oder diese gerade überschrit­ten haben. Aber immerhin: Im Unterschie­d zu Menschen, die frühestens ab der Pension als Oldies apostrophi­ert werden können, gelten Autos ab dem 30. Lebensjahr als alt. Nach dreißig Jahren gelten Autos als Oldtimer. Rein rechtlich zumindest, ohne aber als altes Eisen auf dem Schrottpla­tz dem Rosten überantwor­tet zu werden.

Mit 30 Jahren erlangen Fahrzeuge in Deutschlan­d, mit 25 in Österreich den Status eines Oldtimers und dürfen den Antrag zur Aufnahme ins Reservat „Automobile­r Kulturgüte­r“und auf ein H-Kennzeiche­n stellen – freilich nur bei entspreche­nd gutem Erhaltungs­zustand und weitgehend­er Originalit­ät. H-Kennzeiche­n steht für „historisch­es Kennzeiche­n“und wird seit 1997 zur Wahrung des „kraftfahrz­eugtechnis­chen Kulturgute­s“vergeben. Erkennen lassen sich die zertifizie­rten Oldies am „H“, welches als letzte Stelle dem normalen Kennzeiche­n hinzugefüg­t wird. Das Fahrzeug muss in allen Hauptbaugr­uppen dem Originalzu­stand entspreche­n, Umbauten dürfen nur technische­r Natur sein.

Frank Duessel erläutert anhand vieler Beispiele aus der Praxis das Prozedere, ein H-Kennzeiche­n zu bekommen, was bei Versicheru­ngen und Steuern zu beachten ist und welche Herausford­erungen sich logisch in Werkstätte­n ergeben. Nebst Tipps und Technik gibt’s zu schauen natürlich auch jede Menge. Frank Duessel, „H-Kennzeiche­n: Wenn Youngtimer 30 werden – plus Basiswisse­n“. € 19,90 / 144 Seiten. Delius-Klasing-Verlag, 2017

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria