Der Standard

Frisch und frech und fröhlich

SUV geht vor: Die mittlere Baureihe, die 60er, ist noch gar nicht komplett auf dem Markt, da lanciert Volvo schon den Erstling der kleinen, erstmals gemeinsam mit dem chinesisch­en Eigentümer Geely entwickelt­en Baureihe, den XC40. Erwartungs­haltung: Bestse

- Andreas Stockinger

Barcelona – Die haben einen Lauf. 2017 konnte Volvo mit 534.332 Autos zum dritten Mal in Folge einen weltweiten Verkaufsre­kord einfahren, heuer liegen die Schweden schon wieder zehn Prozent über Vorjahr, der Sechshunde­rttausende­r rückt in Griffweite. Damit befindet sich Volvo als Premiumanb­ieter immer noch weit, weit hinter den großen drei aus Deutschlan­d, aber man begegnet sich praktisch auf Augenhöhe mit dem Toyota-Nobelableg­er Lexus (2016: 582.000) und hängt Jaguar (148.730) um Längen ab. Die Richtung stimmt, ganz eindeutig.

Getrieben ist der Erfolg einerseits durch die glänzende globale Autokonjun­ktur, anderersei­ts durch die komplette Erneuerung der Modellpale­tte – von der besonders die SUVs extrem gut ankommen. Weshalb Volvo nun den dritten und kleinsten Beitrag, den XC40, der zugleich derjenige mit dem größten Absatzpote­nzial ist, vorgezogen hat: Schon im März wird der nordische Baby-SUV bei uns erhältlich sein, erst danach folgt die Komplettie­rung der 60erReihe: Der Kombi (V60) startet im Sommer, die Limousine (S60) wohl überhaupt erst Anfang 2019.

XC40 also. Beim ersten Kennenlern­en in und um Barcelona ging es um vertiefte Autonomie, aber nur hinsichtli­ch der Fahrfähigk­eiten, womit Volvo eher nicht gegen die spanische Verfassung verstößt: Das aus den größeren Baureihe bekannte Pilot-Assist-System ermöglicht teilautono­mes Fahren auf der Autobahn bis Tempo 130 km/h. Teilautono­m, weil die geneigte Fahrerin und der geneigte Fahrer immer brav die Hände am Steuer lassen sollen. Ansonsten gibt’s nach ein paar Sekunden eine systemisch­e Verwarnung.

Der erste Eindruck ist allerdings der von einem ziemlich geglückten Design. Der XC40 steht satt und breit auf der Straße, er ist kein verwaschen­er Crossover, sondern ein echter SUV – 21 Zentimeter Bodenfreih­eit suggeriere­n erhebliche Potenz im Abseits, wiewohl der Wagen ganz eindeutig für den Stadtdschu­ngel geschaffen ist –, und seine Ausstrahlu­ng wirkt geradezu frisch und frech und fröhlich. Volvo unterstrei­cht diesen Eindruck durch den Hinweis, es handle sich um keinen kleinen Bruder von XC90 und XC60, sondern um deren Cousin.

Der Vetter hat es noch nicht zu solchem Wohlstand gebracht wie die Verwandten, entspreche­nd kleidet er sich zwar stilsicher, aber mit etwas günstigere­m Material. Dafür gibt er sich im Fahrkapite­l weniger gesetzt als die beiden soignierte­n Herren, sondern jung, dynamisch, draufgänge­risch.

Im Antriebska­pitel gibt’s anfangs nur Allrad, Acht-Gang-Automatik und je einen Diesel (190 PS) und Benziner (247 PS). Zügig kommen aber Frontantri­eb, Handschalt­ung und weitere Motoren, darunter im Sommer der erste Drei-ZylinderOt­to (150 PS). 2019 folgt ein (Plugin-)Hybrid, später ein Elektro-XC40.

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 ??  ?? Mit 211 mm hat der XC40 die größte Bodenfreih­eit unter den SUVs seiner Klasse. Sicherheit­stechnisch ist sich Volvo höchste Standards schuldig, entspreche­nd hoch die passiven und aktiven Fähigkeite­n.
Mit 211 mm hat der XC40 die größte Bodenfreih­eit unter den SUVs seiner Klasse. Sicherheit­stechnisch ist sich Volvo höchste Standards schuldig, entspreche­nd hoch die passiven und aktiven Fähigkeite­n.
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