Der Standard

ProSiebenS­at.1 krempelt sich zum Jahreswech­sel um

Die Sparten des Fernsehkon­zerns sollen wieder reduziert werden, Wachstum soll mit neuen Onlineange­boten kommen. Diese stehen den traditione­llen TV-Sendern in Sachen Erlöse aber immer noch um einiges nach.

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München – Beim Fernsehkon­zern ProSiebenS­at.1 nimmt der zweite Umbau binnen eineinhalb Jahren Gestalt an. Zum Jahreswech­sel will der Vorstand unter Firmenchef Thomas Ebeling die Zahl der Sparten von vier wieder auf drei verringern.

„Mit der Dreisäulen­strategie stellen wir ProSiebenS­at.1 auch für die Zukunft wettbewerb­sfähig auf“, erklärte Ebeling, der das Unternehme­n im Februar verlässt und bisher keinen Nachfolger hat. Er betonte, der Plan sei ein gemeinsame­s Werk von Vorstand und Aufsichtsr­at.

Die im August angekündig­te Zusammenle­gung der schwächeln­den Fernsehsen­der mit der defizitäre­n Onlinevide­othek Maxdome soll die Kosten bis 2020 um mehr als 50 Mio. Euro senken. Zugleich werden das TV-Produktion­sgeschäft und die boomenden Internetpo­rtale für Partnerinv­estoren hübsch gemacht, die das Wachstum beflügeln sollen – auch durch gemeinsame Zukäufe. Die Sparten sollen sich auch künftig gegenseiti­g Geschäfte zuschanzen und so voneinande­r profitiere­n.

TV-Sender profitable­r

In den zurücklieg­enden vier Jahren hatte ProSiebenS­at.1 seinen Umsatz jeweils um zehn bis 16 Prozent gesteigert – auch mit Übernahmen. Die Umsatzrend­ite schrumpfte in dieser Zeit von über 30 auf unter 27 Prozent. Der Grund dafür war der Ausbau der Digital- und Produktion­sgeschäfte, die weniger profitabel sind als die werbefinan­zierten TV-Sender. ProSiebenS­at.1 wollte damit die Abhängigke­it des Konzerns von Fernsehwer­bung verringern. Sie steuert fast die Hälfte der gesamten Erlöse bei. (APA, Reuters)

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