Der Standard

Rückzug nach möglichen Nahost- Spannungen

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Aus Furcht vor wachsenden Spannungen in Nahost haben sich einige Anleger aus den internatio­nalen Aktienmärk­ten zurückgezo­gen. Dax und Euro Stoxx 50 verloren jeweils etwa ein Prozent auf 12.919 und 3542 Punkte.

Bauchschme­rzen bereitete Investoren der Plan von US-Präsidente­n Donald Trump, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkenn­en. „Es besteht das Risiko, dass dies zu Demonstrat­ion in und um Jerusalem führt, die sich zu Zusammenst­ößen entwickeln“, sagte Volkswirt Inan Demir vom Brokerhaus Nomura. Den von Israel annektiert­en Ostteil der Stadt beanspruch­en die Palästinen­ser als Hauptstadt ihres künftigen Staates. Vor diesem Hintergrun­d verkauften Anleger die israelisch­e Währung. Dies trieb den Kurs des Dollar bis zu 0,4 Prozent in die Höhe auf 3,5174 Schekel.

Wegen der holprigen Brexit-Verhandlun­gen stand auch das Pfund Sterling unter Verkaufsdr­uck. Es verbilligt­e sich um 0,5 Prozent auf 1,3376 Dollar. Einem britischen Medienberi­cht zufolge ist in dieser Woche keine Einigung in kritischen Streitfrag­en zu erwarten.

Gefragt waren unter Investoren vor allem „sichere Häfen“wie Bundesanle­ihen und Gold. Letzteres verteuerte sich um 0,2 Prozent auf 1269,24 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm). Im Gegensatz dazu befinden sich Technologi­ewerte auf Talfahrt. Der Branchenin­dex verlor 1,2 Prozent, nachdem der Rekord-Kurssturz von Steinhoff für Aufmerksam­keit sorgte.

Die Wiener Börse tendierte indes weiter tiefer, der ATX lag mit 0,71 Prozent im Minus. Belastet wurde er unter anderem durch die Kursverlus­te von Erste Bank und Vienna Insurance. (APA, Reuters)

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