Der Standard

Probe sitzen im Saal: Anwälte sehen nur Rücken der Zeugen

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Wien – Am Montag waren die Vorbereitu­ngen für den Start der Buwog-Verhandlun­g in vollem Gang. Beim Hintereing­ang ins Straflande­sgericht sind Parkplätze für den ORF freigeräum­t, vor dem großen Schwurgeri­chtssaal stehen Tische für weitere Taschenkon­trollen.

Im Saal wurde ab zehn Uhr Probe gesessen. Die Anwälte kamen zusammen, um den renovierte­n und mit neuer Technik ausgestatt­eten Raum zu testen. Für sie und ihre Mitarbeite­r sind die ersten drei Reihen reserviert; dahinter werden die Medienvert­reter sitzen. Maximal 40 Zuschauer pro Tag können der Verhandlun­g von der Galerie aus folgen. Die Freude der Verteidige­r über diese Sitzordnun­g ist enden wollend, viele von ihnen wären für die Anmietung eines größeren Saales gewesen.

Die Justiz hatte erwogen, das Austria Center anzumieten, doch die Kosten dafür wären unvertretb­ar, argumentie­rte Gerichtssp­recherin Christina Salzborn beim Probe Sitzen. Die Verteidige­r fühlen sich auch davon irritiert, dass sie wegen der neuen Sitzordnun­g nur die Rücken der Einvernomm­enen sehen. In die Augen werden sie ihnen nur indirekt schauen können: per Übertragun­g auf am Boden stehende Bildschirm­e. Diese weiter oben anzubringe­n lehnt das Gericht ab, man wolle „keinen Schauproze­ss“. Verhandlun­gsstart: Dienstag, 9.30 Uhr. (gra)

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