Surface Book 2: Microsofts MacBook Pro
Zwei Jahre nach der Vorstellung des Surface Book hat Microsoft eine neue Version des Tablet-Laptop-Hybrids veröffentlicht. Im Test präsentiert er sich wie ein MacBook Pro, mit dem man auch spielen kann.
Wien – Das Surface Book 2 gehört zu den sogenannten Convertibles. Es kann als Laptop oder Tablet verwendet werden. Das neue Modell soll vor allem mit einem überarbeiteten Innenleben punkten. Microsoft verspricht doppelt so viel Rechenleistung und eine längere Akkulaufzeit. Ob das neue Modell die Versprechen halten kann, konnte der STANDARD eine Woche lang testen.
Das günstigste Surface Book 2 kostet 1749 Euro, in Maximalausstattung kommt es auf 3449 Euro. Für den höheren Preis erhält man ein Convertible mit Top-Ausstattung: Intels neuester „Coffee Lake“-Prozessor und eine GeforceGrafikkarte von Nvidia. Beim getesteten Modell standen 512 GB Speicherplatz und 16 GB Arbeitsspeicher zur Verfügung. Das Einsteigermodell hingegen kommt ohne dedizierte Grafikkarte, zudem muss man sich mit einem älteren Intel-Prozessor begnügen.
Gut für Gaming
Im Test gab sich die verbaute Hardware erwartungsgemäß keine Blöße. Ob Video-Rendering oder Gaming – das Surface Book 2 erledigt auch ressourcenhungrige Anwendungen problemlos. Bei populären Spielen wie PUBG oder Destiny 2 waren bei niedrigen Grafikeinstellungen bei 1080p Auflösung 60 Bilder pro Sekunde Durchschnitt. Laut mehreren Medienberichten soll sich der Akku des Surface Book 2 bei längeren Gaming-Sessions trotz angeschlos- senen Netzteils entladen. Dies konnte nach zwei Stunden Spielen mit Maximaleinstellung nicht reproduziert werden.
Überhaupt weist das Surface Book 2 eine gute Akkulaufzeit auf. Microsoft verspricht bis zu 17 Stunden mit einer Ladung. Im täglichen Einsatz mit Web-Browsing, Text- und Fotobearbeitung konnte das zwar nicht ganz erreicht werden – zwischen zwölf und 14 Stunden waren aber drin. Beim Gaming im Akkubetrieb entlädt sich der Akku natürlich deutlich schneller. Nach einer Stunde mit PUBG waren ca. 20 Prozent aufgebraucht. Eineinhalb Arbeitstage sollte das Surface Book 2 aber auf jeden Fall durchstehen.
Beim Design hat sich nichts verändert. Das Gehäuse besteht aus einer robusten Magnesium-Legierung. Display und Keyboard sind über ein Schlangenscharnier verbunden. Im Laptop-Modus und bei Touch-Bedienung wackelt der Bildschirm jedoch deutlich. Auch im Präsentationsmodus, wenn das Display umgedreht platziert wird, klappert es. Das Touchpad reagiert auf Eingaben dafür sehr präzise, und auch die Tastatur bietet ein angenehmes Schreibgefühl. Der Surface Pen ist nicht mehr im Lieferumfang enthalten – bei dem ohnehin sehr hohen Preis nicht ganz verständlich. Der Eingabestift kann für knappe 110 Euro dazugekauft werden.
Das Display kommt mit einer Auflösung von 3000 x 2000 Pixel und bietet kräftige Farben und ordentliche Kontraste. Die maximale Helligkeit ist wie beim ersten Modell hoch, bei der Arbeit im Freien wird es trotzdem manchmal kritisch. Denn der Bildschirm spiegelt bei Sonneneinstrahlung stark.
Positiv sticht der Geräuschpegel des Geräts hervor. Selbst bei aufwendigen Anwendungen hört man von den Lüftern fast nichts. Das Surface Book 2 bleibt dabei er- staunlich kühl. Lob gibt es auch für die Dolby-Lautsprecher, diese liefern insgesamt einen guten Klang – wenngleich der Ton etwas leise wirkt.
MacBook-Vergleich
Aufgrund des hohen Preises und der Tatsache, dass das Gerät direkt vom Hersteller des Betriebssystems kommt, bietet sich ein Vergleich mit Apples MacBook Pro an. Beide Geräte punkten mit einer hochwertigen Verarbeitung, starker Performance und sehr guter Bedienung. Wer auf der Suche nach einem hochwertigen Laptop wie dem MacBook Pro ist, allerdings Windows 10 bevorzugt und gerne spielt, dem kann man das Surface Book 2 empfehlen. Insgesamt ist es einer der besten Windows-Laptops – allerdings auch zu einem sehr hohen Preis. Das Testgerät wurde von Microsoft zur Verfügung gestellt.