Online- Shopping ohne böses Erwachen
Worauf man achten sollte und wohin man sich im Fall eines Problems wenden kann
Wien – Black Friday, Cyber Monday, Winterschlussverkauf, Weihnachts-Sale – wo man auch hinblickt, locken vor den Feiertagen die Angebote. Auf der Suche nach Weihnachtsgeschenken wird man bei so manchem Angebot im Netz dazu verleitet, schnell zuzuschlagen. Doch kann hier einiges Ungemach lauern – vom Kleingedruckten, das die Schnäppchen entzaubert, über schlampige Anbieter bis hin zu betrügerischen Shops.
So ist ein STANDARD- Leser beim Black-Friday-Einkauf gleich dreimal zum Handkuss gekommen. Ein Shop aus Deutschland berechnete Versandkosten, obwohl die Lieferung als versandkostenfrei angegeben war, und lieferte das beworbene Angebot unvollständig – trotz Werbung auf der .atWebsite soll das Angebot nur für deutsche Kunden gegolten haben. Ein Shop mit Sitz in Dänemark gab Produkte als lagernd an. Nach dem Kauf stellte sich jedoch heraus, dass sich diese Angabe auf seine Lieferanten bezog und die tatsächliche Lieferzeit mehrere Monate betragen sollte. Ein dritter Shop aus Österreich löschte einen bestellten Artikel und teilte auf Anfrage des Kunden mit, dass man das Produkt nicht mehr verkaufe.
Laut Daniela Zimmer von der Arbeiterkammer kommt es derzeit zwar nicht zu vermehrten Beschwerden in Zusammenhang mit Black-Friday- oder anderen Online-Angeboten. Derartige Probleme mit Online-Käufen kämen allerdings laufend vor. Bewirbt ein Anbieter ein Produkt, liefert es dann aber nicht nach den angegebenen Konditionen, fällt das unter unlauteren Wettbewerb. Im Fall des STANDARD- Lesers konnten die Probleme mit dem Support geklärt werden – allerdings erst nach mehrmaliger Nachfrage über diverse Hotlines und über die Facebook- Seite des Anbieters. Das falsch ausgewiesene Angebot wurde auf einen technischen Fehler zurückgeführt. Sofern Kunden ihre Probleme nicht mit dem Anbieter lösen können, sollten sie sich an das Europäische Verbraucherzentrum (http://europakonsument.at) oder den Internet-Ombudsmann (www.ombudsmann.at) wenden.
Impressum und Gütezeichen
Ganz allgemein sollte man darauf achten, dass ein Shop ein Impressum angibt, welche Bewertungen andere Kunden gegeben haben und ob der Anbieter über ein Gütesiegel verfügt. Seriöse Shops sind am European Trustmark bzw. dem Österreichischen E-Commerce-Gütezeichen zu erkennen. Allerdings hatte auch der österreichische Shop im Fall des Lesers dieses Gütesiegel. Technische Fehler, die ein Produkt als lieferbar anzeigen, das nicht mehr im Sortiment ist, können so natürlich nicht ausgeschlossen werden. Wer bei einem Online-Shop unsicher ist, kann auf www.watchlistinternet.at nachsehen. Dort wird eine Liste mit tatsächlich betrügerischen Shops geführt. Ist man auf so eine Seite hereingefallen, sollte man sofort das Kreditkartenunternehmen bzw. die Bank anrufen, um die Zahlung rückgängig zu machen, und sich an die Polizei wenden. (br)