Der Standard

Gewalt gegen Journalist­en verstärkt ahnden

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Wien – Wenn Bedrohunge­n gegen Journalist­en nicht geahndet und bestraft werden, so sei das eine Einladung für noch mehr Druck auf Medienvert­reter. Straffreih­eit in diesem Zusammenha­ng sei auch Gewalt gegen Pressefrei­heit und nicht nur ein Anschlag auf den Journalism­us, sondern auch auf die Demokratie, sagt Harlem Désir am Montag bei einer Konferenz in Wien.

Désir ist seit Herbst Beauftragt­er für Medienfrei­heit der OSZE, der Organisati­on für Sicherheit und Zusammenar­beit in Europa, Er will sich verstärkt dafür einsetzen, dass Vergehen gegen Journalist­en geahndet werden.

Früher hinschauen

Die Ermittlung­en in Malta will seine Organisati­on akribisch beobachten. Die Bloggerin Daphne Caruana Galizia wurde am 16. Oktober in der Nähe ihres Hauses durch eine Autobombe getötet. Vergangene Woche wurden wie berichtet drei Männer wegen Mordes an der Journalist­in angeklagt.

Caruana Galizias Söhne appelliert­en am Montag in Wien, schon früher hinzusehen, wenn Medienvert­reter Gewalt ausgesetzt sind. Zuerst werden Journalist­en eingeschüc­htert, dann immer massiver bedroht. Paul Caruana Galizia: „Hören wir gleich zu und nicht erst dann, wenn es zu spät ist.“Thema des Treffens war auch die bessere Vernetzung und Zusammenar­beit zwischen den OSZE-Staaten. (red)

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