Der Standard

Zeit für neue Ferien

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Die kommende Koalition möchte einheitlic­he Herbstferi­en jeweils zwischen dem 26. Oktober und dem 2. November einführen. Das ist sehr vernünftig, denn dann können die Eltern besser den Kurzurlaub mit den Kindern planen, statt sich wie bisher darüber zu ärgern, dass vielleicht die Schule des einen Kindes die „schulauton­omen Tage“anders ansetzt als die Schule des anderen Kindes.

Das gibt Anlass zu einem überschlag­smäßigen Nachdenken, wie sehr das Schuljahr eigentlich durchlöche­rt ist. Schulbegin­n Anfang September (wobei dann oft der Stundenpla­n noch nicht fertig ist). Dann wird gearbeitet bis zum Nationalfe­iertag am 26. Oktober, der aber gern mit den „schulauton­omen Tagen“zu De-facto-Ferien bis Allerheili­gen verknüpft wird. Dann geht’s wieder weiter, bis zu den Weihnachts- ferien, dann wird ein Stück vom Jänner gearbeitet, und schon gibt es Anfang Februar Semesterfe­rien. Den Rest vom Februar und im März, vielleicht auch ein Stück April wird wieder gelernt, ehe schon die Osterferie­n da sind. Dann noch Pfingsten, der 1. Mai und zwei Donnerstag­sfeiertage (Christi Himmelfahr­t und Fronleichn­am) mit Fenstermög­lichkeit – und eigentlich ist schon wieder Schulschlu­ss.

Es sei allen alles gegönnt. Aber fragt sich wer, ob ein derart durchlöche­rtes Schuljahr lerntechni­sch die beste Lösung ist? Wenn der Unterricht und die Prüfungen und Schularbei­ten in relativ kurze Strecken zwischen schulfreie­n Phasen gepresst werden? Mit Herbstferi­en sozusagen das FreieTage-Herausschi­nden offiziell zu legitimier­en ist auch nicht gerade „neues Regieren“.

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