„War eine Fehlspekulation, aber erwartbar und verkraftbar“
Niki gebucht und nun ein wertloses Ticket in der Hand? Wie es Betroffenen mit dem Niki- Grounding geht
Top organisiert, die Flynikis, die deutsche Mehrwertnummer, die sie neben der Donot-reply-Mailadresse anbieten, geht natürlich aus Spanien nicht. Hab grad für Samstag Eurowings gebucht, glaub Minister Leichtfried kann man da nicht trauen.“Die ersten Passagiere schreiten nach der Niki-Insolvenz lieber zur Selbsthilfe, anstatt auf die in Aussicht gestellte staatliche Rückholaktion zu vertrauen.
Nach dem Aus für den Urlaubsflieger haben auch außerhalb Österreichs Rettungsaktionen begonnen. Hierzulande laufen die Vorbereitungen für die Rückholung von 5000 gestrandeten Passa- gieren. Auch die deutschen Fluglinien wollen bei dem Rücktransport von Passagieren aus dem Ausland helfen.
Besonders viele Flüge hatte Niki nach Mallorca, seit die Airline unter dem Stichwort „Niki wird neuer Mallorca-Shuttle“im März für Air Berlin den gesamten Mallorca-Verkehr aus dem deutschsprachigen Raum übernommen hatte – nicht nur aus Österreich, sondern insbesondere aus Deutschland und der Schweiz. Aus Österreich hatte Niki im Winterflugplan zwölf wöchentliche Verbindungen nach Mallorca. Aber auch das spanische Festland, Marokko und Portugal wurden angeflogen. Be- liebte Urlaubsziele eben. Dementsprechend frustriert sind so manche betroffenen Niki-Kunden, wie sie im STANDARD- Onlineforum kundtun.
Das Niki-Grounding sei eine Katastrophe, weil der Urlaub an der Sonne damit wohl ins Wasser fallen werde, äußert sich etwa User „Näher betrachtet“missmutig. „Ich wollte im Januar nach Teneriffa fliegen (alles bereits bezahlt). Jetzt falle ich um das Geld um, habe keine Alternativen, um halbwegs zum geplanten Termin hinzukommen, ich werde also der Luftfahrt als Kunde verlorengehen.“Andere haben rechtzeitig Vorkehrun- gen getroffen. Und zwar bereits Ende 2016, erklärt „Ästling“lapidar. „Da habe ich mich bewusst entschieden, für September 2017 nicht Air Berlin zu buchen. Schon damals stand überall in den Medien, dass Air Berlin Schwierigkeiten hat.“Andere räumen ein, gezockt zu haben. „Weil so günstig, dass ein Ausfall nicht wehtut (...) Niki gebucht. War eine Fehlspekulation, aber erwart- und verkraftbar.“
Wieder anderen stößt die Rückholaktion auf Staatskosten sauer auf. „Ein kompletter Unsinn“, urteilt User „Tagesteller“. Immerhin sei bekannt gewesen, dass „Niki am Futtertrog der Lufthansa gehangen hat und damit genau das, was jetzt passiert ist, absehbar war. Wer aus welchen Gründen immer Niki gebucht hat, ohne entsprechende Versicherung, ist selber Schuld. Wenn mein Auto im Ausland eingeht und ich festsitze, komme ich auch nicht auf Staatskosten nach Hause.“
Bei dem einen oder anderen ist dagegen noch gar nicht durchgesickert, dass er überhaupt betroffen ist. Bei User „Balkon zum Hof“reift die Erkenntnis erst heran. „Ich habe für 28. 12. einen Ferienflug mit Fly Niki nach Sizilien gebucht. Fliegen die jetzt nicht mehr?“(rebu)