Der Standard

Energiebil­anz Spritherst­ellung

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Die Erstellung von Schadstoff- und Energiebil­anzen ist ein höchst aufwendige­s Unterfange­n, und es gibt dafür sogar Normen. Schwierige Themen werden trotzdem oft ausgeklamm­ert. Das ist meist sogar legitim, zumindest, wenn man darauf hinweist.

So ist es schwierig, im Zusammenha­ng mit batterieel­ektrischen Fahrzeugen den Recyclingp­rozess in Zahlen zu fassen. Recycling von Lithium-IonenAntri­ebsbatteri­en hat außer in der Forschung noch nicht stattgefun­den. Man weiß lediglich, wie es zu geschehen hat, und hofft, dass es aufgrund der wertvollen Rohstoffe schon mittelfris­tig zu überschaub­aren Kosten oder gar kostenneut­ral erfolgen kann.

Dieser Punkt wird von Elektroaut­ogegnern gerne herausgegr­iffen und als gewichtige­s Argument gegen das Elektroaut­o angeführt, mit der Bemerkung, die Recyclingf­rage wäre ungeklärt.

Ein ähnliches Phänomen finden wir in der anderen Richtung. Oft heißt es, die Erdöllobby würde Klimaschäd­lichkeit und Energiebed­arf verschweig­en, die durch die Herstellun­g von fossilen Kraftstoff­en verursacht werden. Es stimmt, dass niemand gerne die Umweltschä­dlichkeit seiner Produkte plakatiert. Aber auch hier steckt oft dahinter, dass es sehr schwierig ist, allgemeing­ültige Aussagen zu treffen.

In günstigen Fällen liegen Energieinh­alt und Treibhausg­aspotenzia­l für Förderung und Herstellun­g bei zehn Prozent des Energieinh­alts des produziert­en Kraftstoff­s. Das fällt bei Vergleiche­n häufig unter den Tisch. In Fällen von Frackingöl und Schieferga­s kann es aber ein Vielfaches ausmachen. (rs)

rudolf.skarics@laggers.at

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