Der Standard

Die Tränen der Anna Veith

Salzburger­in gewinnt überrasche­nd den Super- G

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Val d’Isere – Als die Sensation offiziell war, gingen die Gefühle mit der 28-jährigen Anna Veith durch. Sie stand im Zielraum von Val d’Isere, weinte vor den TVKameras, sagte, sie habe intensiv über das Ende ihrer Karriere nachgedach­t. Im Oktober 2015 hatte sie im Training eine schwere Knieverlet­zung erlitten, sie musste zweimal operiert worden, die Schmerzen ließen sie nicht los.

Am Sonntag hat sie den SuperG gewonnen. Es war der 15. Weltcupsie­g und der dritte in dieser Disziplin, in der sie Olympionik­in ist. Ihren davor letzten Erfolg hatte Veith noch als Anna Fenninger am 22. März 2015 mit dem Riesentorl­auf beim Weltcupfin­ale in Meribel gefeiert und sich damit 22 Punkte vor der Slowenin Tina Maze ihren zweiten Weltcupges­amtsieg gesichert.

Veith kam im erst sechsten Rennen seit ihrer zweiten KnieOP entgegen, dass der Kurs vom ehemaligen ÖSV-Coach und nunmehrige­n Betreuer von Tina Weirather, Charly Pichler, etwas drehender gesetzt war als jener am Vortag. Zudem fand die schon mit Startnumme­r zwei fahrende Salz- burgerin bei gutem Wetter TopBedingu­ngen vor. Sie musste sich allerdings ihre eigene Spur machen, weil Viktoria Rebensburg vor ihr gestürzt war.

„Das war heute um einiges besser als am Samstag. Ich habe die Kurven alle ganz gut getroffen und vor allem den drehenden Mittelteil sehr gut erwischt“, stellte Veith unmittelba­r nach ihrem Lauf zufrieden fest. Die Zeit sollte nicht mehr unterboten werden, Weirather hatte als Zweitplatz­ierte 48 Hundertste­l Rückstand. Veith weinte drauflos: „Das ist jetzt wirklich sehr emotional und schwer zu beschreibe­n. Es ist genau das, wovon ich in den schwierige­n Zeiten geträumt habe, und der richtige Zeitpunkt, bei vielen Menschen Danke zu sagen.“

Den Super-G am Samstag hatte Lindsey Vonn gewonnen. Veith wurde 15. Es war Vonns 78. Sieg insgesamt, der erste nach elf Monaten. Die 33-jährige, von diversen Verletzung­en geplagte US-Amerikaner­in widmete den Erfolg ihrem verstorben­en Opa. Das Rennen am Sonntag musste sie auslassen. Wegen heftiger Knieschmer­zen. (red, APA)

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Anna Veith war nach ihrem Erfolg fassungslo­s: „Das ist sehr emotional und schwer zu beschreibe­n.“

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