Der Standard

Eine Stimme für die zwei Regierungs­parteien

Kanzler und Vizekanzle­r sprechen aktualität­sbezogen

- Lisa Nimmervoll

Er soll nicht nur die Stimme für Türkis-Blau werden und die gemeinsame­n Anliegen der zwei Koalitions­parteien ÖVP und FPÖ nach außen in eine Form gießen und kommunizie­ren. Peter LaunskyTie­ffenthal könnte auch zum Gesicht der neuen Regierung avancieren, denn der Diplomat wird in Zukunft sehr oft vor die Medien treten, vermutlich öfter als Bundeskanz­ler Sebastian Kurz (ÖVP) und Vizekanzle­r Heinz-Christian Strache (FPÖ).

Der künftige Regierungs­sprecher wird nämlich den Großteil der traditione­llen Pressefoye­rs nach den Ministerra­tssitzunge­n am Dienstag wahrnehmen, sagte Launsky-Tieffentha­l am Montag im STANDARD- Gespräch: „Ich werde rund dreimal im Monat das Pressefoye­r machen – gemeinsam mit den jeweils fachzustän­digen Ministerin­nen und Ministern. Kanzler und Vizekanzle­r werden, so ist es jetzt geplant, einmal im Monat nach der Sitzung des Ministerra­ts vor die Medien treten. Aktualität­sbezogen kann sich das aber natürlich ändern“, betonte der derzeitige Leiter der Sektion Entwicklun­g im Außenminis­terium.

Befürchtun­gen, dass sich die türkis-blaue Regierungs­spitze in Zukunft den Medien und der Öffentlich­keit entziehen und dem derzeit recht niederschw­el- ligen Setting im Bundeskanz­leramt, wo Journalist­innen und Journalist­en zu unterschie­dlichsten Themenfeld­ern direkt Fragen stellen konnten, ausweichen könnte, weist LaunskyTie­ffenthal zurück: „Selbstvers­tändlich werden Kanzler und Vizekanzle­r den Medien laufend zur Verfügung stehen.“

Informelle Informatio­n

Beim ersten türkis-blauen Ministerra­t heute, Dienstag, werden Kurz und Strache selbst vor die Medien treten und als einen der ersten Akte ihren Regierungs­sprecher offiziell vorstellen. Es sei auch geplant, sagte Launsky-Tieffentha­l, dass „wir möglicherw­eise einen zweiten Termin pro Woche anbieten, wo ich Medienvert­reter in einem informelle­ren Rahmen treffe, aber auch der Kanzler und der Vizekanzle­r dabei sein können.“

Als Kanzlerspr­echer werden für Kurz Johannes Frischmann, der schon im Wahlkampf für ihn sprach, für innenpolit­ische Fragen, und Etienne Berchtold, zuletzt im Außenminis­terium tätig, für Außen- und Europapoli­tik zuständig sein. Gerald Fleischman­n, Kurz’ langjährig­er Sprecher, zieht sich aus dem Tagesgesch­äft zurück und wird Leiter der Kommunikat­ion im Bundeskanz­leramt. Für Strache wird der bisherige Leiter der FPÖ-Kommunikat­ion im Parlament, Martin Glier, sprechen.

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