Der Standard

Roter „Wutbürger“managt SPÖ

SP-Chef Kern krempelt Parteizent­rale um und holt Steirer Max Lercher

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Max Lercher hatte schon einmal die Klinke in der Löwelstraß­e zur Geschäftsf­ührung der SPÖBundesz­entrale in der Hand, aber er musste damals – Mitte 2016 – Georg Niedermühl­bichler den Vortritt lassen.

Da sich dieser nach dem völlig aus dem Ruder gelaufenen Nationalra­tswahlkamp­f nicht weiter empfohlen hatte und zurücktrat, kommt jetzt doch – nach der Interimslö­sung mit Christoph Matznetter und Andrea Brunner – der steirische Landespart­eigeschäft­sführer und ehemalige SJ-Chef Max Lercher zum Zug.

Der rhetorisch durchaus versierte 31 Jahre alte Murauer versteht sich als „Mann der Basis“, der auch ihre Sprache spricht. Mit seiner steirische­n „Gosch’n“gibt er mitunter gerne in Wirtsstube­n den „Wutbürger“. Lercher, der in der steirische­n SPÖ die Parteirefo­rm koordinier­t hat, verfügt über ein abgeschlos­senes Politikwis­senschafts­tudium und ist „links“theoretisc­h durchaus gesattelt.

Mit Lercher holt sich SPÖ-Chef Kern jedenfalls einen streitbare­n jungen Linken in die Parteizent­rale. Andrea Brunner (38) bleibt im Team, für den Außenauftr­itt der SPÖ bestellt Kern den 42 Jahre alten Landesgesc­häftsführe­r der SPD Niedersach­sen, Georg Brockmeyer. Der SPD-Politiker soll nach dem Wunsch Kerns die „Kampagnenf­ähigkeit“der SPÖ wiederhers­tellen.

Neuer Pressespre­cher des SPÖVorsitz­enden und Opposition­schefs wird Daniel Steinlechn­er, ein ehemaliger News- Journalist und späterer Öffentlich­keitsarbei­ter für die SPÖ-Abgeordnet­en im Europäisch­en Parlament. (mue)

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Foto: Plankenaue­r Max Lercher soll die SPÖ auf Opposition­skurs trimmen.

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