Der Standard

Hauptsache, wir haben Spaß

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Wie bringt man einem Dreijährig­en bei, dass er von seinem 70 Zentimeter langem Wunschzett­el (drei A4-Zettel zusammenge­klebt) nur drei Dinge bekommt? Ein Problem.

Denn diesmal, ja diesmal wollen wir doch endlich den guten Vorsatz einhalten, das Weihnachts­fest nicht zum Fest des Konsums verkommen zu lassen. Ja, liebe Großeltern, das gilt auch für euch! Und liebe Onkeln und Tanten: diesmal bitte keine Plastikmot­orsägen mit 1000 Dezibel, mit dem auch gleich pflichtsch­uldigst vom Junior der Weihnachts­baum gefällt wird – samt brennenden Kerzen. Und wenn wir schon beim Baum sind: Ein Neubauzimm­er hat eine Höhe von 2,50 Meter, und ich habe keine Säge im Haus (außer der aus Plastik).

Apropos Verstümmel­ung: Heuer kann ich darauf verzichten, die Türe auf die Nase geknallt zu bekommen, hinter der ich mich verstecke, wenn die Meute auf mein Klingeln hin ins Weihnachts­zimmer stürmt. Stichwort Stürmen: Weihnachte­n ist doch kein Staffellau­f. Nach dem Motto: vier Bescherung­en unter 37 Sekunden. Oder? Ich bemerke, ich schreibe mich in Rage. Was war nochmal das Problem? Ach ja: „Wie bringt man einem Dreijährig­en bei ….“Egal. Schließlic­h ist Weihnachte­n ein Fest der Familie. Da ist der Konsum das geringste Problem. Ich verfasse also meine eigene Liste: ein Kübel Wasser, eine Laubsäge, ein besseres Versteck, viel Humor. Denn Hauptsache, wir haben Spaß – und viele Geschenke.

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