Studium mit Job, Mama und Papa
Studentin will keine Gebühren
Für Katharina Deisting wird sich wohl wenig ändern. „Ich werde von meiner Familie unterstützt“, sagt die Studentin. Dass das türkis-blaue Regierungsprogramm Studiengebühren – in noch unbestimmter Höhe – vorsieht, ist für die 22-Jährige trotzdem „problematisch“. Denn sie befürchtet, „dass sich viele ihr Studium nicht mehr leisten können, wenn sie dafür zahlen müssen“. Und: dass „nur noch ausgewählte Leute an die Uni kommen“.
Nach einem zweisemestrigen Ausflug in die Lebensmittel- und Biotechnologie studiert Deisting aktuell im fünften Semester Raumplanung an der Technischen Universität Wien. „Das war nichts für mich“, erzählt sie. In der Mindeststudienzeit ist sie in ihrem aktuellen Studium aber auch nicht mehr. Denn bereits mit 15 hat sie begonnen, neben dem Gymnasium zu jobben. „Meine Eltern schauen, dass ich genug Geld für meine Ausbildung habe“, erzählt die gebürtige Wienerin. Trotzdem wolle sie sich ihren restlichen Lebensunterhalt mit dem eigenen Kapital finanzieren.
Dafür ging sie neben der Uni 20 Stunden pro Woche kellnern. Ein Vollzeitstudium geht daneben kaum. „Ich will Vorlesungen besuchen, das lässt sich mit einem Beruf nicht gut vereinbaren“, sagt Deisting, die sich auf ihr Auslandssemester vorbereitet. Nach den sechs Monaten in Bordeaux, Frankreich, wird sie noch ein weiteres Jahr studieren.
Ob ein Steuerbonus nach dem Abschluss sie im Land halten könnte? „Ich denke nicht.“Als sinnvoll erachtet sie diese Regelung nicht. Denn diejenigen, „die es sich leisten können zu studieren, werden sich wohl ein Leben leisten, in dem es einem ganz gut geht“– Steuerbegünstigung hin oder her.