Starker Euro bremst Kauflaune
Von vorweihnachtlicher Hektik war an Europas Börsen wenig zu spüren, bei eher gemächlichem Handel zeigten sich die Indizes am Mittwoch tendenziell etwas tiefer. Der gegenüber dem Dollar merklich gestiegene Euro hat den Appetit der Investoren wegen Sorgen um den Exportsektor gehemmt. Daran konnte auch der Ifo-Dienstleistungsindex nichts ändern, der im Dezember ein 13Monats-Hoch verzeichnete.
Unter den Einzelwerten konnten sich Logistiker wie die Deutsche oder die Österreichische Post dem Abwärtstrend widersetzen, nachdem der US-Paketdienst Fedex dank des florierenden Onlinehandels einen deutlichen Gewinnzuwachs vermeldet hatte. Kräftig zugelangt haben die Investoren beim Duty-free-Betreiber Dufry, da der in Zürich gelistete Konzern mit dem US-Milliardär Paul E. Singer, der mehr als fünf Prozent an dem Unternehmen erworben hatte, nun über einen neuen Großaktionär verfügt.
Unbewegt nahmen die Aktionäre des Schweizer Industrieriesen ABB die Ankündigung, mehrere Geschäftsteile veräußern zu wollen, zur Kenntnis. Anders beim deutschen Ökostromanbieter Innogy: Nach anfänglichen Kursgewinnen nach dem überraschenden Abgang von Konzernchef Peter Terium kam bei den Aktionären doch noch Wehmut auf.
Erbauliches kam von der Wiener Börse: Porr wird um 362 Millionen Euro eine Brücke über den Rhein, Strabag um 125 Millionen Euro eine Schnellstraße in Ungarn errichten.
An der Wall Street war der Chipkonzern Micron Technology nach kräftigen Gewinn- und Umsatzzuwächsen gesucht. (aha)