Der Standard

PRESSESTIM­ME

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(New York) Der neue österreich­ische Kanzler hat einer Anti-Einwanderu­ng- und Anti-MuslimePar­tei, die von Ex-Nazis gegründet wurde, Schlüsselp­osten in seiner Regierung gegeben. Das ist eine alarmieren­de Entwicklun­g, die dazu beitragen wird, die neue Normalität in Europa zu definieren.

(...) Die österreich­ische Migrations­politik wird daraus bestehen, Migranten beim Eintritt ins Land ihre Mobiltelef­one abzunehmen, sie ihrer Barschaft zu erleichter­n und ihnen das Recht auf ärztliche Verschwieg­enheit zu nehmen.

Einige Länder des Blockes, Polen und Ungarn eingeschlo­ssen, werden bereits von migrations­feindliche­n, rechtsgeri­chteten Regierunge­n geführt. Italien hat härtere Positionen gegenüber Migranten eingenomme­n. (...)

Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel, die derzeit um eine neue Koalition verhandelt, hat ihre bei den Wahlen durch ihre generöse Migrations­politik von den Wählern abgestraft­en Christdemo­kraten zu ihrer eigenen Ehre mit Bestemm von der rechtspopu­listi- schen AfD abgegrenzt. Herrn Kurz allerdings hat sie beglückwün­scht und erklärt, sie freue sich auf eine fortgesetz­te Zusammenar­beit mit Wien.

Frau Merkel und alle, die Menschenre­chte und Demokratie hochhalten, sollten aber aufpassen. Die Rückkehr der Rechtspopu­listen in die österreich­ische Regierung ist ein Zeichen der Anfälligke­it für Xenophobie und Autoritari­smus in einem Europa, das es versäumt hat, die Sorgen seiner Bürger um die Sicherheit­slage und ökonomisch­e Gerechtigk­eit ernst zu nehmen.

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