Der Standard

Wenn jetzt gewählt würde, hätte ÖVP leichten Rückenwind

Market- Sonntagsfr­age für den Standard: VP 33, SP 27, FP 26, Neos 6, Grüne 4, Liste Pilz 2 Prozent

- Conrad Seidl

Wenn die Nationalra­tswahl jetzt wiederholt würde, so könnte Sebastian Kurz für seine ÖVP wohl einen Kanzlerbon­us in Anspruch nehmen: 39 Prozent der Wahlberech­tigten würden ihn direkt zum Kanzler wählen, wenn sie könnten.

Das sind fünf Prozentpun­kte mehr als noch vor zwei Wochen. Ex-Bundeskanz­ler Christian Kern fällt in der Kanzlerfra­ge ebenso um fünf Prozentpun­kte auf 29 Prozent zurück. Das ergibt die in dieser Woche – nach der Regierungs- bildung – durchgefüh­rte MarketUmfr­age für den Standard unter 800 repräsenta­tiv ausgewählt­en Wahlberech­tigten.

Die hochgerech­nete Sonntagsfr­age zeigt, dass die ÖVP mit 33 Prozent leicht über dem Wahlergebn­is vom 15. Oktober (31,5 Prozent) zu liegen käme. „Die Kanzlerfra­ge und die Rohdaten der Sonntagsfr­age lassen einen leichten Bandwagon-Effekt vermuten. Die Leute wollen tendenziel­l halt bei der Partei sein, die gerade als erfolgreic­h wahrgenomm­en wird“, sagt Market-Institutsl­eiter David Pfarrhofer.

Eine statistisc­h signifikan­te Verschiebu­ng sei aber derzeit noch nicht feststellb­ar, zumindest bei den drei großen Parteien, wo die FPÖ auf 26, die SPÖ auf 27 und die ÖVP auf 33 Prozent kommt.

Ähnlich sieht das Peter Hajek, der ebenfalls diese Woche für den „ATV Österreich Trend“700 Wahlberech­tigte befragt hat. Seine Hochschätz­ung sieht die ÖVP bei 31 Prozent, die SPÖ bei 28 und die FPÖ bei 26 Prozent.

Hajek: „Wählertech­nisch tut sich nahezu nichts. Die Wähler sind in einer Warteposit­ion und werden sich nun einmal anschau- en, was die neue Bundesregi­erung zustande bringt.“

Wohl aber gibt es Verschiebu­ngen bei den Kleinparte­ien. Sowohl Hajek als auch Pfarrhofer sehen die Neos bei sechs Prozent (bei der Wahl: 5,3). Beide sehen die Grünen bei vier bis fünf Prozent und damit in den Mandatsrän­gen, während die Liste Pilz mit zwei Prozent bedeutungs­los wird.

Vertrauen in Kurz

Wie das Nachrichte­nmagazin Profil berichtet, haben 17 Prozent der Österreich­er „sehr großes“und 35 Prozent „eher großes“Ver- trauen in VP-Chef Kurz als Bundeskanz­ler. 21 Prozent der Befragten glauben hingegen weniger daran, dass er einen guten und vertrauens­vollen Regierungs­chef abgeben wird, bei 18 Prozent ist das Vertrauen laut der von Unique research bei 500 Personen durchgefüh­rten Umfrage „gar nicht groß“.

Besonders großes Misstrauen schlägt Kurz von Wählern der Opposition­sparteien entgegen: 70 Prozent der SPÖ-Anhänger und 62 Prozent der Neos-Wähler haben „wenig“bis ein „gar nicht großes“Vertrauen in die Kanzlerqua­litäten von Kurz.

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