Hat im vergangenen Jahr weiter expandiert. Mit dem sprach er über Besuchermassen, die Übernahme der Sammlung Essl und die neue Regierung.
Klaus Albrecht Schröder
Wien – „Da werden Sie jetzt enttäuscht sein“, sagt Albertina-Direktor Klaus Albrecht Schröder auf die Frage, ob er einen Weihnachtswunsch an die neue Regierung hat. Er habe überhaupt keine Entzugserscheinungen, wenn sich ein Regierungsprogramm nicht zu sehr der Kulturpolitik widme. „Ich sehe keinen Vorteil darin, wenn in einem Jahrzehnt fünf Kulturminister jeweils völlig neue Ideen haben und Tanker wie die Albertina dann gefühlt alle fünf Minuten das Steuerrad komplett herumdrehen müssen.“
Längstdienend ist zwar korrekt, aber eigentlich das falsche Wort, wenn man über Schröder spricht. Dienen, unterwürfig sein, sich klein machen? Keine Kategorien für den 62-Jährigen. Er führt sein Museum nicht nach den Gesetzen des Elfenbeinturms, sondern nach der Lehre von Marketing und Expansion: „Wenn wir jeden politischen Kurswechsel, der von außen zugerufen wird, mitgemacht hätten, wären wir längst gesunken.“Die bisherigen Minister hätten das so verstanden, und der Neue, Gernot Blümel (ÖVP), werde das vielleicht ähnlich sehen.
Seit 1999 steht er an der Spitze der Albertina, so lange wie kein anderer derzeitiger Bundesmuseumschef. Die hat er vom Grafikkammerl zum „Kunsttanker für alle Welt“ausgebaut. In Besucherzahlen heißt das, dass man nach rund 10.000 Gästen bei Amtsantritt heute bei rund 800.000 jährlich liegt – möglich gemacht durch große bauliche Erweiterungen. Die schufen viel Raum für Ausstellungen neben dem einstigen Kerngeschäft Grafik. Für Fotografie und publikumswirksame Malerei der klassischen Moderne.
Seit 2007 hat sich die Dauerleihgabe Sammlung Batliner unter