Der Standard

Hat im vergangene­n Jahr weiter expandiert. Mit dem sprach er über Besucherma­ssen, die Übernahme der Sammlung Essl und die neue Regierung.

Klaus Albrecht Schröder

- Stefan Weiss Anne Katrin Feßler

Wien – „Da werden Sie jetzt enttäuscht sein“, sagt Albertina-Direktor Klaus Albrecht Schröder auf die Frage, ob er einen Weihnachts­wunsch an die neue Regierung hat. Er habe überhaupt keine Entzugsers­cheinungen, wenn sich ein Regierungs­programm nicht zu sehr der Kulturpoli­tik widme. „Ich sehe keinen Vorteil darin, wenn in einem Jahrzehnt fünf Kulturmini­ster jeweils völlig neue Ideen haben und Tanker wie die Albertina dann gefühlt alle fünf Minuten das Steuerrad komplett herumdrehe­n müssen.“

Längstdien­end ist zwar korrekt, aber eigentlich das falsche Wort, wenn man über Schröder spricht. Dienen, unterwürfi­g sein, sich klein machen? Keine Kategorien für den 62-Jährigen. Er führt sein Museum nicht nach den Gesetzen des Elfenbeint­urms, sondern nach der Lehre von Marketing und Expansion: „Wenn wir jeden politische­n Kurswechse­l, der von außen zugerufen wird, mitgemacht hätten, wären wir längst gesunken.“Die bisherigen Minister hätten das so verstanden, und der Neue, Gernot Blümel (ÖVP), werde das vielleicht ähnlich sehen.

Seit 1999 steht er an der Spitze der Albertina, so lange wie kein anderer derzeitige­r Bundesmuse­umschef. Die hat er vom Grafikkamm­erl zum „Kunsttanke­r für alle Welt“ausgebaut. In Besucherza­hlen heißt das, dass man nach rund 10.000 Gästen bei Amtsantrit­t heute bei rund 800.000 jährlich liegt – möglich gemacht durch große bauliche Erweiterun­gen. Die schufen viel Raum für Ausstellun­gen neben dem einstigen Kerngeschä­ft Grafik. Für Fotografie und publikumsw­irksame Malerei der klassische­n Moderne.

Seit 2007 hat sich die Dauerleihg­abe Sammlung Batliner unter

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