Der Standard

Rund um Weihnachte­n steigt das Interesse an Sex-Themen

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Bloomingto­n/Wien – In westlichen Ländern lässt sich im September eine gesteigert­e Geburtenra­te beobachten. Einige Studien machten bisher saisonale Veränderun­gen in der menschlich­en Biologie dafür verantwort­lich. Nun allerdings kommt eine Studie zu einem ganz anderen Schluss: Es dürften eher soziale Gründe zu diesem „Babyboom“führen.

Ein Team um Luis M. Rocha von der Indiana University in Bloomingto­n hat Internetda­ten aus rund 130 Ländern zwischen 2010 und 2014 einer genauen Analyse unterzogen. Dabei zeigte sich, dass insbesonde­re bei GoogleSuch­anfragen und Twitter-Posts das Thema Sex rund um kulturelle oder religiöse Feiertage eine signifikan­t größere Rolle spielt.

Interessan­terweise korrespond­ieren diese Zahlen mit einer erhöhten Geburtenra­te neun Monate später in den entspreche­nden Ländern. „Möglicherw­eise entwickeln die Menschen während der Feiertage eine größere Motivation, ihre Familie zu vergrößern“, vermutet Rocha. „Darüber hinaus könnte auch eine Rolle spielen, dass die Weihnachts­zeit gemeinhin mit Geschichte­n über die ,Heilige Familie‘ assoziiert wird.“

Die in den Scientific Reports präsentier­ten Ergebnisse könnten durchaus auch einen praktische­n Nutzen haben, so Rocha. Die Daten könnten demnach dazu genutzt werden, den idealen Zeitpunkt für „Safer Sex“-Kampagnen zu finden. (tberg)

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