Zwei ganz besondere Babys
Ärzte verschieben bisherige Grenzen der Geburtsmedizin
Seoul / New York – Weihnacht ist das Fest der Geburt Jesu Christi vor gut 2000 Jahren, angeblich in einem Stall in Bethlehem. Wie damals die Empfängnis vonstattenging, ist bis heute Gegenstand theologischer Debatten.
Fast noch wundersamer als dieser göttliche Akt erscheinen indes die Fortschritte in der Fortpflanzungs- und der Neugeborenenmedizin. So kam am 25. November im US-Staat Tennessee ein Mädchen zur Welt, das sich aus einem Embryo entwickelte, der bereits im Oktober 1992 durch künstliche Befruchtung entstand und eingefroren wurde. Im März 2017 wurde er einer jungen US-Amerikanerin eingepflanzt, die nur wenig älter als der Embryo war. Emma kam mit gut drei Kilogramm Gewicht auf die Welt. Ihre Mutter erfuhr erst nach der Geburt vom „Rekord“, den sie aufgestellt hatte.
Ein anderes „Wunderbaby“kam bereits 2012 in Seoul zur Welt, doch die Details dieser Geburt wurden erst vor wenigen Tagen im Journal of Korean Medical Science enthüllt. Dieses Mädchen, das heute fünf Jahre alt ist, war ein Frühchen, das mit seinem Zwillingsbruder bereits nach 21 Wochen und fünf Tagen geboren wurde, also rund vier Monate zu früh.
Da die Mutter bereits mehrere erfolglose künstliche Befruchtungen hinter sich hatte, versuchte man das Leben der beiden Babys zu retten und injizierte der Mutter vor der Geburt Steroide, um die Entwicklung der Lungen zu beschleunigen. Der Bub starb, doch das Mädchen überlebte als jüngstes bisher geborenes Frühchen. Es ist heute zwar kleiner als seine Alterskolleginnen und trägt Brillen, sonst ist es aber gesund. (tasch) pKommentar