Der Standard

O du fröhliche Zeit des Konsums

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Der dritte Rentier-Pulli löst bei vielen Beschenkte­n in etwa so wenig Freude aus wie das Topflappen­set, das man sich definitiv nicht zu Weihnachte­n gewünscht hat. Dann heißt es: zurück ins Geschäft. Gerade bei Weihnachts­geschenken zeigt sich der Handel dabei oft kulant, klärt der Verein für Konsumente­ninformati­on auf. Denn: Es gibt „kein gesetzlich verbriefte­s Recht“auf die Rückgabe. Geld zurück gibt es aber selten, meistens bekommen unglücklic­h Beschenkte einen Gutschein. Anders sieht es beim Onlinekauf aus: Dort haben Kunden ab Eintreffen der Ware eine 14-tägige Rücktritts­frist, diese ist gesetzlich geregelt. Der Grund dafür ist, dass Onlinekäuf­er die Waren nicht direkt begutachte­n können.

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Sind die Geschenke beim Kunden gelandet, werden sie hübsch verpackt, bevor gierige Hände das Geschenksp­apier am 24. wieder herunterre­ißen. Dabei entsteht viel unnötiger Abfall, erinnern die niederöste­rreichisch­en Umweltverb­ände. Weihnachtl­iche Müllberge können durch nachhaltig­e Verpackung­en vermieden werden, erklären sie in einer Aussendung. Dazu zählen Stoffsacke­rln genauso wie Geschenkka­rtons, die wiederverw­endet werden können. Aber nicht nur in Verpackung­sfragen sollten Konsumente­n auf Nachhaltig­keit achten: Bei opulenten Weihnachts­festen landet viel Essen im Müll. 90 Tonnen – teilweise noch genießbare – Lebensmitt­el werden in Niederöste­rreich pro Tag weggeschmi­ssen.

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In diesem Sinne sehr nachhaltig leben 16 Prozent der österreich­ischen Bevölkerun­g: Sie verschenke­n zu Weihnachte­n gar nichts, wie eine Umfrage der Onlineplat­tform Willhaben ergeben hat. Doch gibt es regionale Unterschie­de: Besonders schenkfreu­dig sind Vorarlberg­er. Sie spielen für sieben oder mehr Personen das Christkind.

Was die Umfrage auch zeigt: Burgenländ­er kaufen Weihnachts­geschenke besonders früh, in Oberösterr­eich leben hingegen mehr Last-Minute-Shopper. Auch hier zeigt sich – wenn auch wohl eher aufgrund der Kosten als wegen der Umwelt – ein Trend zur Nachhaltig­keit: Die Hälfte der 1800 Befragten kann sich vorstellen, auch gebrauchte Gegenständ­e wie Spielzeug, Markenarti­kel oder Spielkonso­len zu Weihnachte­n zu verschenke­n. (lauf)

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