Der Standard

Suche nach dem „weißen Gold“

Die Stadt Alba in der nordwestit­alienische­n Region Piemont ist die Hochburg der weißen Trüffel – der wertvollst­en Trüffelart. Bei der Suche mangelt es aber häufig an Profession­alität. Abhilfe schaffen soll eine Trüffelhun­de-Universitä­t.

- Thesy Kness-Bastaroli aus Alba

Seit über fünfhunder­t Jahren gibt es sie im nordwestit­alienische­n Piemont: die Trifolai – die Trüffelsuc­her. Ihre Bedeutung für die Region ist groß: In der Saison von Herbst bis Jänner, in der Trüffelsai­son, wird das Geschäft rund um die Trüffel einschließ­lich Tourismus auf mehr als eine Milliarde Euro geschätzt. Knapp die Hälfte entfällt auf den Trüffelhan­del.

Doch immer mehr „Schatzjäge­r“– so werden Trüffelsuc­her, denen die nötige Lizenz für die Trüffelsuc­he fehlt, genannt – machen den Einheimisc­hen das Leben schwer. Sie suchen mit Haken nach den edlen Knollen, die bis zu 70 Zentimente­r unter der Erde wachsen, und zerstören damit das Terrain. Die Forstpoliz­ei ist nicht nur dabei, die lizenzlose­n Amateure ausfindig zu machen, sie wacht auch darüber, dass die Trüffelsuc­her – wie vorgeschri­eben – von Hunden begleitet werden.

Abhilfe schaffen soll eine eigene Trüffelhun­de-Universitä­t, die Università dei Cani da Tartufo. Rektor Giovanni Morchiero – selbst ein passionier­ter Trifolao – meinte einmal stolz, dass sie sein Großvater zur Jahrhunder­twende gegründet habe. Bei den Hunden, die für die Trüffelsuc­he eingesetzt werden, handelt es sich nicht um Rassehunde – gemein haben sie aber, dass sie weiß gefleckt sind. Der Grund: Sie sollen in der Nacht bei Vollmond sichtbar sein. Dann ist die Ernte nämlich angeblich besonders ergiebig.

In Alba wird jeder Trifolao bei der Knollensuc­he von mindestens einem Hund begleitet. Einen Hund für die Trüffelsuc­he abzurichte­n, dauert etwa 20 Tage. Die Spürhunde werden nicht nur im Riechen der Trüffeln ausgebilde­t: Sie erkennen nach etwas Übung auch die Bäume, unter denen sich „das weiße Gold“der norditalie­nischen Region Piemont befindet. Weißes Gold deshalb, weil die Trüffeln kostbar sind: In diesem Jahr haben sie einen Preis von bis zu 7000 Euro pro Kilo erzielt.

Doch am Trüffelmar­kt in Alba, der jährlich von Mitte Oktober bis Ende November stattfinde­t, wurde über die geringe Ernte im laufenden Jahr geklagt. Diese hänge laut dem Präsidente­n des Trüffelfor­schungszen­trums Antonio Di Giacomi mit der langen Trockenhei­t in der heurigen Sommer- und Herbstsais­on zusammen.

Der Beruf des Trifolao vererbt sich traditione­ll vom Vater zum Sohn weiter. Doch mittlerwei­le gehen viele Junge lieber in die florierend­e Weinwirtsc­haft, als sich mit der mühsamen und oftmals wenig ergiebigen Trüffelsuc­he zu beschäftig­en. Die Organisati­on Breathe the Truffle hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Berufsspar­te zu unterstütz­en.

Die Trüffeltra­dition rund um Alba, in den Weingebiet­en der Langhe, in Barbaresco, Monforte und Roddi, geht übrigens auf das Jahr 1380 zurück, als die damals hier anwesenden Adeligen aus dem Haus der Bourbonen die weißen Trüffeln aus Alba lobten.

Ein Hotelier soll sie in den 1930er-Jahren internatio­nal berühmt gemacht haben, indem er jedes Jahr das schönste Exemplar an Prominente, etwa den US-Präsidente­n Harry S. Truman, verschenkt­e. Auch Filmregiss­eur Alfred Hitchcock und zuletzt Papst Franziskus wurden bereits weiße Trüffeln aus Alba geschenkt.

Führen Sie die Rosine (Apfelspalt­e) zur Nase. Können Sie etwas riechen? Pause ...

4. Geben Sie die Rosine (Apfelspalt­e) zum Ohr. Können Sie etwas hören? Bewegen Sie die Rosine hin und her zwischen den Fingern, und hören Sie gut zu. Pause ...

5. Jetzt führen Sie die Rosine bzw. die Apfelspalt­e an Ihre Lippen. Bewegen Sie die Rosine auf die Lippen. Wie fühlt sich das an? Was geschieht im Mund? Beobachten Sie ...

6. Nun legen Sie die Rosine bzw. die Apfelspalt­e auf die Zunge. Beobachten Sie, was im Mund passiert. Ist das Gefühl auf der Zunge gleich wie das auf Ihren Lippen? Pause ...

7. Jetzt beißen Sie einmal drauf und bewegen die Rosine bzw. die Apfelspalt­e im Mund herum. Was beobachten Sie? Erkennen Sie unterschie­dliche Geschmacks­richtungen auf der Zunge?

8. Nun beginnen Sie das Objekt langsam zu kauen.

9. Kauen Sie weiter, bis nichts mehr von der Rosine bzw. dem Apfel übrig bleibt.

10. Dann schlucken Sie. Folgen Sie der Rosine bzw. der Apfelspalt­e, bis sie im Rachenraum verschwind­et.

11. Spüren Sie nach.

QQQQQQQQQZ­eit benötigt: Fünf bis sieben Minuten. Was bringt’s: Anfängerge­ist, Offenheit für Neues, Bewusstwer­dung der fünf Sinne.

MARTINA ESBERGER-CHOWDHURY ist in Mumbai geboren und ist Pharmazeut­in sowie Achtsamkei­tsberateri­n und -trainerin in Wien. Sie stellt hier Achtsamkei­tsübungen vor. pDie Sammlung der Übungen finden Sie unter dSt.at/Gesundarbe­iten

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In Alba in Nordwestit­alien werden die Trüffeln „weißes Gold“genannt. Dieses Jahr haben sie einen Preis von bis zu 7000 Euro pro Kilo erzielt.
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