Der Standard

Drei Fragen zur Autozukunf­t

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Jeder, der ein Antriebssy­stem anzubieten hat, erklärt zuerst einmal seines als das vorteilhaf­teste. Und daran knüpfen sich gleich viele Fragen, etwa: Kann man mit dem Diesel wenigstens das Klima retten? Welche Gefahren gehen vom chemischen Cocktail der Batterien von Elektroaut­os aus? Ist eine Übergangst­echnologie wie das wesentlich sauberere Erdgas überhaupt sinnvoll?

Global gesehen ist es ziemlich egal, ob wir im Pkw mit Diesel oder Benzin fahren, denn Diesel enthält zwar mehr Energie pro Liter, und der Wirkungsgr­ad des Motors ist etwas besser, aber die Herstellun­g von Diesel ist energieauf­wendiger als von Benzin. Der geringere Kohlendiox­idausstoß des Diesels aufgrund seines Verbrauchs­vorteils wird dadurch annähernd kompensier­t. Ob man mit Diesel oder Benzin fährt, hat auf die globale CO2 -Bilanz also weniger Einfluss, als gerne behauptet wird.

Die chemische Zusammense­tzung von Antriebsba­tterien für Elektroaut­os unterschei­det sich nicht wesentlich von Handy-Akkus, nur die verwendete­n Mengen sind gigantisch viel größer. Es müssen neue Bergewerke eröffnet und Recyclingm­ethoden erst entwickelt werden. Darin liegt ein hohes Risiko für die ganze Menschheit. Es geht um Kinderarbe­it, Umweltzers­törung, Ausbeutung. Aber anders kommen wir vom Fossilen nicht weg.

Man fährt immer dorthin, wo man hinschaut. Die Sinnhaftig­keit von Erdgas gegenüber Benzin und Diesel ist in Zahlen belegbar. Die Frage ist aber gleichzeit­ig, ob man einen Umweg fahren oder auf kürzestem Weg in eine kohlenstof­färmere Zukunft will. (rs)

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