Der Standard

Schlechte Zwischenze­it

- Michael Simoner

Am Zauberberg laufen derzeit nicht nur Skifahrer Gefahr, einen Stern zu reißen. In dem kleinen Skigebiet am Semmering, das in der Vergangenh­eit immerhin Austragung­sort von Ski-Weltcupren­nen war (und im kommenden Jahr auch wieder sein soll), stand heuer bisher so mancher Lift länger als geplant still. Fehlende beziehungs­weise nur stückerlwe­ise erteilte Betriebsge­nehmigunge­n kamen zum wetterbedi­ngt nicht so tollen Saisonstar­t dazu.

Protagonis­ten der Misere sind der ukrainisch­e Investor, der neben dem Panhans-Hotel auch die SemmeringH­irschenkog­el Bergbahnen übernommen hat, das Land Niederöste­rreich, das mit seinem Angebot einer Langzeitpa­cht beim Investor zuletzt abgeblitzt ist, und das Verkehrsmi­nisterium, dessen Seilbahnbe­hörde für die Erteilung der Betriebsge­nehmigunge­n zuständig ist. Ein Wörtchen mitzureden hat außerdem die steirische Landesregi­erung, weil sich die Talstation der Bergbahnen auf steirische­m Grund befindet.

Von fehlendem Personal war bisher die Rede, von technische­n Mängeln, die zum Teil auf jahrelange Vernachläs­sigung durch die Vorbesitze­r zurückzufü­hren seien, und davon, dass die Geldwäsche­richtlinie­n eine Hürde für die ausländisc­hen Investoren darstellte­n.

Warum das alles erst jetzt, wenn alle auf die Piste wollen, aufgearbei­tet wird, ist ein Versäumnis aller Beteiligte­n. Die Zwischenze­it ist ganz schlecht. Hoppauf!

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