Der Standard

Rotzbarsch des Jahres

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Drei Tage ist es alt, das Neue Jahr – was es bringen wird, steht in den Sternen. Gut, wir hier, wir wissen jedenfalls, wer uns regieren wird, haben wir doch eine junge Regierung, die sich gerade in der Macht einrichtet. Sparsam zumal: der türkise Kanzler etwa mit Interieur vom duzenden Möbelhaus; der blaue Innenminis­ter mit Feldbett samt Polizeidec­ke im Büro. Immerhin: Ihm wird nicht kalt werden.

Allerdings gibt es auch Halt für jene, die übers Innenpolit­ische hinaus Gewissheit suchen. Ihnen sei ein Blick in die Natur angeraten, denn die „Jahreswese­n 2018“gibt es bereits, Wissenscha­fter haben sie gekürt.

Und da gibt es allerlei zu bestaunen. Etwa die Zwerglibel­le, von der Gesellscha­ft deutsch- sprachiger Odonatolog­en zur Libelle 2018 gewählt. Dieser Forscherve­rein ist übrigens hochaktiv, Näheres dazu in seinen Libellenna­chrichten.

Beim Fisch des Jahres gilt es Österreich von Deutschlan­d zu unterschei­den. Heimische Experten haben den Wels gekrönt, deutsche den kleinen Dreistachl­igen Stichling, dessen volkstümli­cher Name „Rotzbarsch“weit weniger hermacht. Auch der Einzeller 2018 steht fest: Tintinnen, allerwinzi­gste Wimpertier­chen, die etwa im Plankton zu finden sind.

Und wer weiß? Erledigt unsere Regierung alles supersaube­r heuer, wovon ja auszugehen ist, belohnt man sie vielleicht mit dem „Langblättr­igen Ehrenpreis“. Er ist Blume des Jahres, auch Blauweider­ich genannt.

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