Trendwende auf dem Arbeitsmarkt
2017: Ältere, Gutausgebildete und Ausländer ohne Job
Wien – Nach fünf Jahren steigender Arbeitslosigkeit ist es 2017 zu einer Trendwende auf dem Arbeitsmarkt gekommen. „Monat für Monat sank die Arbeitslosigkeit im Vorjahresvergleich immer stärker, sodass auch zunehmend mehr und mehr Gruppen am Konjunkturaufschwung teilhaben konnten“, so AMS-Chef Johannes Kopf.
So kam es im Dezember 2017 sogar bei älteren Arbeitssuchenden zu einem leichten Rückgang, im Jahresdurchschnitt weist diese Gruppe aber einen Anstieg um drei Prozent auf, heißt es beim Arbeitsmarktservice ( AMS) für das Gesamtjahr 2017. Bei Ausländern wurde 2017 ein Anstieg der Arbeitslosenzahl um 2,6 Prozent verzeichnet.
Im Schnitt waren im Vorjahr 412.074 Personen arbeitslos oder in AMS-Schulungen, um 2,9 Prozent weniger als 2016. Männer profitierten im Gesamtjahr 2017 stärker von der Erholung des Arbeitsmarktes als Frauen. Die Jugendarbeitslosigkeit reduzierte sich um 6,7 Prozent, im Haupterwerbsalter zwischen 25 und 49 Jahren sank die Zahl der Arbeitslosen um 4,4 Prozent. Für das Ge- samtjahr 2017 meldet das AMS 56.854 sofort verfügbare offene Stellen, um 41 Prozent mehr als im Jahr davor. Auch am Lehrstellenmarkt kam es zu einem deutlichen Anstieg der offenen Lehrstellen um 25 Prozent auf 4650.
Unterschiedliche Entwicklungen gab es je nach Bildungsgrad: Während es bei Personen mit maximal Pflichtschule, Lehrausbildung und mittlerer Ausbildung zu einem Rückgang der Arbeitslosen kam, verzeichnete das AMS bei Personen mit höherer Ausbildung und akademischer Ausbildung einen Anstieg. Nach Bundesländern betrachtet kam es 2017 überall zu Rückgängen, am stärksten in Tirol, der Steiermark und im Burgenland. Am geringsten war der Rückgang in Wien.
Abgesehen vom Gesundheitsund Sozialwesen ist es im Vorjahr in allen Branchen zu einem Rückgang der Arbeitslosen gekommen, am stärksten im Bereich Herstellung von Waren, am Bau und im Handel. Die Arbeitslosenquote nach nationaler Berechnung sank 2017 um 0,5 Prozentpunkte auf 8,5 Prozent. Die Zahl der unselbstständig Beschäftigten stieg um 68.000 auf rund 3,65 Millionen. (APA)