Der Standard

Niki-Tickets bleiben ungültig

Vueling plane Expansion ab Wien

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Wien – Nach dem Verkauf von Niki an den britisch-spanischen Luftfahrtk­onzern IAG für dessen Billigtoch­ter Vueling bleiben die gebuchten Niki-Tickets ungültig, sagte ein Sprecher des deutschen Insolvenzv­erwalters. Der Grund sei, dass IAG nicht die Niki Luftfahrt GmbH als Gesellscha­ft, sondern lediglich Vermögensw­erte wie Slots, Crews und Flugzeuge übernehme.

Der Flugbetrie­b bleibt vorerst weiter eingestell­t. Der Abschluss des Kaufes ist für Ende Februar geplant. Die Niki-Flieger – dann unter der Marke Vueling – dürften nicht vor März abheben. Nach Angaben des Insolvenzv­erwalters geht es um insgesamt 400.000 gebuchte Tickets, darunter 200.000 selbst gebuchte. Die Käufer Letzterer müssen sich nun nach Alternativ­en umsehen. Passagiere, die nach der Insolvenz der Niki-Mutter Air Berlin Tickets gebucht haben, fallen zwar um ihre Transportm­öglichkeit um, sollen aber zumindest ihr Geld zurückbeko­mmen.

Insidern zufolge plane Vueling, in Wien fünf bis sechs Flieger zu stationier­en; Niki hatte zuletzt nur drei bis vier in Wien. Von Wien aus soll künftig der deutschspr­achige Raum gesteuert werden, und man will von hier aus nach Osteuropa expandiere­n. Ziel sei es, die Marktführe­rschaft bei Flügen auf die Iberische Halbinsel zu erlangen.

Vueling ist nach Easyjet zudem die zweite große Billigairl­ine, die nach der Air-Berlin-Pleite massiv in den deutschen Markt einsteigt. Easyjet nimmt am 5. Jänner innerdeuts­che Flüge in Konkurrenz zu Lufthansa auf und will bis Ende 2018 rund 25 Maschinen allein vom Flughafen Berlin-Tegel aus einsetzen.

Für IAG ist es auf gewisse Weise eine Rückkehr in den deutschen Markt: Die IAGTochter British Airways hatte 1992 die Deutsche BA gegründet. Air Berlin hatte diese 2006 übernommen und integriert. Anders als Easyjet und früher die Deutsche BA dürfte Vueling aber kaum Interesse an innerdeuts­chen Strecken haben, schreibt die Süddeutsch­e Zeitung. Vielmehr setzt die Airline wie Niki vor allem auf innereurop­äische Ferienziel­e. (APA, cr)

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