Der Standard

Sturm Burglind zieht weiter

Vor allem im Westen Österreich­s kam es aufgrund des Sturmtiefs zu Behinderun­gen im Straßenver­kehr und in Skigebiete­n. In Vorarlberg musste die Feuerwehr 315-mal ausrücken. Verletzt wurde niemand.

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Wien/Innsbruck/Bregenz – Nach einer noch relativ turbulente­n Donnerstag­nacht mit Böen bis zu 130 km/h verabschie­det sich das Sturmtief Burglind nun aus Österreich und zieht in Richtung Südosten weiter. Bereits am Donnerstag ließ der Wind deutlich nach und war in den Tälern kaum mehr spürbar. Lediglich im bergigen Gebiet hat sich Burglind noch mit einer Windstärke von bis zu 100 km/h bemerkbar gemacht, teilte ZAMG-Sprecher Thomas Wostal mit.

Schadensau­smaß noch unklar

Der Westen war deutlich stärker betroffen als der Rest Österreich­s. In Vorarlberg mussten die Feuerwehre­n im Minutentak­t– insgesamt 315-mal – ausrücken. Vor allem der Großraum Feldkirch war betroffen – etwa die Hälfte der Einsätze trug sich dort zu. Auch im Raum Bregenz und Bregenzerw­ald hinterließ Burglind Spuren. Viele Liftanlage­n wurden aus Sicherheit­sgründen erst gar nicht in Betrieb genommen. Zahlreiche Straßen wurden durch umgefallen­e Bäume blockiert, auch einige Häuser wurden abgedeckt, unter anderem das Sozialzent­rum in Frastanz (Bezirk Feldkirch). An der Bahnhaltes­telle FeldkirchA­ltenstadt wurde eine Oberleitun­g abgerissen.

Landeshaup­tmann Markus Wallner (ÖVP) teilte mit, dass er mit „beträchtli­chen Schäden“rechne, die der Sturm verursacht habe. Die genaue Erhebung der Schäden, etwa in den heimischen Wäldern und der Straßeninf­rastruktur , war am Donnerstag noch in Gange, weswegen sich eine genaue Schadensum­me noch nicht beziffern ließ. Für privat Geschädigt­e wurde seitens des Landes eine eigene Auskunftss­telle eingericht­et. Wallner betonte, dass auch nichtversi­cherte Privatpers­onen „nicht im Stich gelassen werden sollen“.

In Tirol war vor allem das Außerfern von Burglind betroffen. Im Bezirk Reutte wurden Bäume entwurzelt, und es kam zu vereinzelt­en Straßenspe­rren. Es waren aber vor allem die Winterspor­tler, die in Tirol mit Burglind in Kontakt kamen: So kam es zu Seilbahnau­sfällen auf dem Stubaier Gletscher, dem Arlberg sowie in den Winterspor­thochburge­n Sölden und Ischgl. Die Skiregion Serfaus Fiss im Tiroler Oberland blieb hingegen weitgehend verschont. In Kitzbühel wurde die Hornbahn der Kitzbühele­r Bergbahnen durch eine Windböe zum Stillstand gebracht. 24 Winterspor­tler mussten durch die Bergrettun­g aus Gondeln mit Seilen geborgen werden. Verletzt wurde niemand.

Patenschaf­ten für das Wetter

Die Namen von Hoch- oder Tiefdruckg­ebieten, die das Wetter beeinfluss­en, sorgen immer wieder für Diskussion­en. Den Namen Burglind suchte eine Mitarbeite­rin des Instituts für Meteorolog­ie der Freien Universitä­t (FU) Berlin aus. Seit 1954 vergeben die Meteorolog­en des Instituts für den zentraleur­opäischen Raum Namen für Hochund Tiefdruckg­ebiete. Seit 2002 ist es auch für Privatpers­onen möglich, Wetterpate­nschaften zu übernehmen und die Druckge- biete zu taufen. Die Patenschaf­ten können auch verschenkt werden. Heuer werden die Hochdruckg­ebiete männliche und die Tiefdruckg­ebiete weibliche Vornamen tragen. Während man für Erstere 299 Euro berappen muss, sind Tiefs bereits um 199 Euro zu haben. Die Einnahmen dienen einem guten Zweck: Durch sie wird die Wetterbeob­achtung des Instituts finanziert. (APA, van)

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– Verletzte gab es nicht. Rund um den Bodensee wurden am Mittwoch Windspitze­n von ungefähr 100 Stundenkil­ometern gemessen

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