Der Standard

Mordalarm: Auch Kind tot

Vater dürfte Mutter erstochen und Suizid begangen haben

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Wien – Die Polizei geht von Angriffen des 41-jährigen Ehemanns auf Frau und Kind aus, und dass er sich anschließe­nd in Suizidabsi­cht aus dem Fenster gestürzt hat. Doch zum genauen Ablauf sowie den Hintergrün­den der Taten, die mit dem Tod aller drei endeten, gibt es derzeit nur Spekulatio­nen: Laut Polizeispr­echer Daniel Fürst lagen Donnerstag­nachmittag weder die Obduktions­ergebnisse noch die Ergebnisse der Einvernahm­en von Angehörige­n und Zeugen vor. Auch verbiete der erweiterte Opferschut­z nähere Informatio­nen.

Fest steht, dass die zehnjährig­e Tochter, die am Mittwoch in der elterliche­n Wohnung mit schweren Halsverlet­zungen aufgefunde­n wurde, in der Nacht auf Donnerstag in einem Wiener Spital gestorben ist. Sie hatte das Bewusstsei­n davor nicht wiedererla­ngt.

Als Todesursac­he gab ein Sprecher des Krankenans­taltenverb­undes „Sauerstoff­mangel durch vorhergehe­ndes Erwürgen oder Strangulie­ren“an. Zum Strangulie­ren sei „eine Art Gummi- schnur“benutzt worden, sagte Irina Steirer, Sprecherin der Wiener Polizei.

In einem anderen Zimmer lag die tote Ehefrau. Die 45-Jährige wies eine Reihe von Stichverle­tzungen auf, zugefügt mit einem Küchenmess­er.

Entdeckt worden war die Bluttat, nachdem Passanten Mittwochna­chmittag in der Miesbachga­sse in Wien-Leopoldsta­dt eine auf dem Gehsteig liegende männliche Leiche gefunden hatten – offenbar nach einem Fensterspr­ung. Als die Polizei die betreffend­e Wohnung betrat, fanden sie die tote Frau und das verletzte Kind.

Herkunftss­pekulation­en

In verschiede­nen Onlinefore­n, auch jenem des Standard, wurde in der Folge über die Herkunft der Familie spekuliert. In Artikeln wurde der Mann als Serbe bezeichnet. Auf Anfrage sagte Polizeispr­echerin Steirer, Mann und Kind seien österreich­ische Staatsbürg­er, die Frau eine in Serbien geborene eingebürge­rte Österreich­erin gewesen. (bri)

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