LESERSTIMMEN
Zynismus und Stalinismus
Betrifft: „Heimvorteil“von Markus Binder der Standard, 5. 1. 2018 Markus Binder bringt es auf den Punkt. Eine aktuelle Ergänzung zum Titel „Heimvorteil“. Wenn die FPÖ nun Asylwerber in Heimen oder Kasernen unterbringt mit möglichst geringem Kontakt zur Bevölkerung, so verhindert sie damit bewusst die frühzeitige Integration. Die FPÖ schafft dadurch genau die Probleme, die sie später lauthals anprangern und für ihren Stimmenfang benutzen wird. Unerwünschte Menschen kasernieren, Probleme züchten, damit Wahlen gewinnen. Leider wird dieses zynische Kalkül aufgehen.
M. Mittelberger, 6700 Bludenz Mit seiner Verachtung für Mehrheitsentscheidungen und seinem Fanatismus würde Herr Binder – könnte er sich ohne die „Grindigen“entwickeln – zum perfekten Diktator à la Stalin. Gerda Mraz
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Wirklich EU-freundlich?
Betrifft: „Regierung will Familienbeihilfe ins Ausland kürzen“
der Standard, 5. 1. 2018 Die Bundesregierung möchte also die Indexierung der Familienbeihilfe für im Ausland lebende Kinder um jeden Preis durchsetzen. Dies wird die Regierung in zwei Punkten auf die Probe stellen. Zum einen wird man sehen, wie gut es dem Kanzler gelingen wird, innerhalb der EU Verbündete für dieses Projekt zu finden. Die Beziehungen zu einigen Nachbarstaaten waren ja schon einmal besser. Auch wird die nationalkonservative Regierung in Ungarn, die unser Kanzler sonst zu seinen Verbündeten zählt, solch eine Maßnahme wohl nicht ohne weiteres hinnehmen. Zum anderen darf man gespannt sein, wie unsere Regierung auf eine allfällige Niederlage vor EU-Institutionen reagieren wird: Wird der Kanzler im Lichte seiner proeuropäischen Rhetorik eine Niederlage vor dem EuGH akzeptieren? Oder ist man geneigt, den schwarzen Peter für das eigene Scheitern den EUInstitutionen zuzuschieben?
P. Klausberger, 1010 Wien