Niki- Geschäftsführer Lackmann wirft den Hut
Er wird die Airline im Februar verlassen – Air Malta und Wizz Air besetzen die Niki-Flugverbindungen
Wien/Berlin/Schwechat – Nun verliert die insolvente Airline auch ihren Geschäftsführer: Oliver Lackmann wird die Air-BerlinTochter im Februar verlassen. Das teilte der 48-jährige Deutsche gestern den Mitarbeitern in einem Schreiben mit. Die Entscheidung liege bereits einige Monate zurück und habe nichts mit dem Insolvenzantrag zu tun, erklärte er. „Allerdings ist es ohnehin durchaus üblich, dass bei einem Eigentümerwechsel auch eine neue Geschäftsführung ins Amt kommt. Insofern kommt mein Abschied durchaus zur richtigen Zeit, um den Neustart von Niki unter einer neuen Führung zu vollziehen.“
Nach dem zuletzt eskalierten Rechtsstreit um die Niki-Insolvenz ist der Druck indes wieder gestiegen, zumal ohne baldigen Verkauf das Geld für die Fortführung ausgeht. Nicht zuletzt ist auch die Regierung eingebunden: Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) betonte nach dem Ministerrat, dass ein „klares Interesse“bestehe, Arbeitsplätze in Österreich zu sichern. Die hier Beschäftigten sollen möglichst schnell Klarheit haben. „Ja, wir sind hier in Gesprä- chen mit den unterschiedlichen Akteuren“, vor medialen Äußerungen sollen diese aber vertieft werden, erklärte der Kanzler.
In Berlin hatte das Landgericht Berlin am Montag entschieden, dass nicht das Amtsgericht BerlinCharlottenburg für den österrei- chischen Air-Berlin-Ableger zuständig ist, sondern Österreich. Beim Landesgericht in Korneuburg stehen jetzt sogar zwei Insolvenzverfahrensanträge zur Entscheidung an, ein Konkursantrag vom Fluggastrechteportal Fairplane und ein Antrag auf ein Sekundärinsolvenzverfahren von Niki selbst, um den bereits ausverhandelten Kaufvertrag mit IAG/Vueling abzusichern.
Indes steigen andere Fluglinien in die hinterlassenen Routen ein: Air Malta bietet ab dem 19. Jänner eine Verbindung Catania–Wien, immer am Dienstag und Freitag, an. Der ungarische Billigflieger Wizz Air will noch heuer drei Flugzeuge am Flughafen Wien stationieren, um Urlaubsziele wie Malta, Bari oder Valencia anzufliegen. Diese wurden früher ebenfalls von Air Berlin und Niki bedient. (APA, red)