Zwei Schwestern spielen Improvisation
Katia und Marielle Labèque im Festspielhaus St. Pölten
St. Pölten – Katia und Marielle Labèque sind in den Städten der Welt zu Gast.
Am 14. Jänner stattet das französische Klavierduo dem Festspielhaus einen Besuch ab und hat neben barocken Klassikern auch eine zeitgenössische Komposition im Gepäck.
Vor 36 Jahren brachte ihnen eine vierhändige Version von Gershwins Rhapsody in Blue weltweite Bekanntheit und eine Goldene Schallplatte ein.
Seitdem werden sie oft fälschlicherweise als Zwillinge bezeich- net. Fast am gleichen Tag, jedoch zwei Jahre nach ihrer Schwester Marielle wurde Katia geboren. Ihre Mutter, die Pianistin Ada Cecchi hat ihnen das Klavierspielen von Kindheit an mitgegeben.
Katia gilt als die wildere, impulsivere der beiden LabèqueSchwestern. Miles Davis widmete ihr zwei Lieder, sie hat ihre eigene Band und ist mit Popstars wie Madonna befreundet.
Marielle ist hingegen in der klassischen Barockmusik zu Hause, soll besonnener und introvertierter als ihre jüngere Schwester sein.
Trotzdem: Auf der Bühne wirken sie wie eine Einheit und haben sich durch ihre „Illusion der Improvisation“(The Times) einen Namen gemacht.
Bartók, Brahms und Bryce
Dem Klavierduo gelingt es, den Anschein zu erwecken, ihre Stücke würden gerade im Moment entstehen. Im Festspielhaus kann man sich von der einstudierten Improvisationskunst anhand von Kompositionen Béla Bartóks und Johannes Brahms überzeugen.
Außerdem werden die Geschwister Labèque auch El Chan von Bryce Dessner spielen, der das Klavierkonzert 2016 für sie komponiert hat. Am Schlagzeug werden die Pianistinnen von Andrea Bindi und Simone Rubino sowohl auf der Bühne als auch auf einer Tour durch Europa begleitet.