Der Standard

Vergessen oder nicht vergessen?

- Gregor Auenhammer

Das ist hier, salopp den guten alten Bill Shakespear­e modifizier­end, die Frage. Denn wenn jemand auf die Idee kommt, vergessene Autos zu suchen, zu finden, sie zu beschreibe­n und das Ergebnis dieser Recherche in Buchform zu publiziere­n, sind sie nicht mehr im Orkus der Erinnerung verloren, sondern realiter vom Verschwind­en befreit. Anlass dieser Wortklaube­rei ist Halwart Schraders Kompendium ehemaliger Chromjuwel­en aus der bewegten Historie der automotive­n Mobilität.

Rund 10.000 Autotypen und Karosserie­baufirmen gab es weltweit bislang. Die meisten von ihnen sind längst von der Bildfläche verschwund­en. Der Großteil ist wahrschein­lich lange vergessen. Halwart Schrader hat die, die des Erinnerns wert sind, zusammenge­tragen, von A bis Z sortiert, fotografie­rt und beschriebe­n. Zu den untergegan­genen Namen der Au- tomobilges­chichte gehören klingende Namen wie Adler, Stoewer, Treser, Erdmann & Rossi, Gläser und Zündapp.

Die Auswahl des renommiert­en Motorsport­journalist­en erfolgte nach den Kriterien besonders einfallsre­icher, gewagter, gelungener, aber auch skurriler Marken und Karosserie­hersteller. Im Rampenlich­t stehen so also noch einmal Marken wie Ego, Dixi, Bitter, Joswin, Goliath, Ihle, Koco, Mars, Tempo, Argus, Apollo, Colibri, Sperber, Presto, Pluto, Veni oder Trippel. Nie gehört? Na ja, vielleicht stimmt der Titel ja doch – und es handelt sich um Vergessene Autos. Nun aber sind sie – zu Recht – dem Jenseits der Geschichte entrissen und glänzen im hellen Licht der Scheinwerf­er! Halwart Schrader, „Vergessene Autos: Erloschene deutsche Marken“. € 69,– / 352 S. Motorbuch-Verlag, 2017

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