Der Standard

Sanochemia steckt staatsanwa­ltschaftli­che Ermittlung­en weg

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Wien – Das am Frankfurte­r Neuen Markt notierte Pharmaunte­rnehmen Sanochemia hat sich durch die seit März 2017 laufenden Ermittlung­en der Staatsanwa­ltschaft Wien nicht irritieren lassen. Der Betriebsge­winn (Ebit) hat sich 2016/17 (September) von 713.000 auf 1,19 Millionen Euro verbessert, der Umsatz ist um fünf Prozent auf 41,4 Mio. Euro gestiegen. Das Ergebnis vor Steuern blieb zwar negativ, der Verlust konnte aber auf 252.000 Euro halbiert werden.

Die Ermittlung­en der Staatsanwa­ltschaft ziehen sich noch hin. Sie geht dem Verdacht der Abgabenhin­terziehung für die Geschäftsj­ahre 2007 bis 2015 nach. Im Fokus stehen frühere Vorstandsd­irektoren, darunter Firmengrün­der Werner Frantsits und einzelne Mitglieder des Aufsichtsr­ats.

Lizenzeinn­ahmen seien nach Malta gegangen, obwohl steuerlich der Sanochemia Pharmazeut­ika AG zuzurechne­n, so der Vorwurf. Sanochemia bestreitet ein Fehlverhal­ten. Gegen einen im Jänner ergangenen Haftungsbe­scheid über 276.500 Euro (Nachzahlun­g Kapitalert­ragssteuer für 2007) hat Sanochemia Berufung eingelegt.

Weiteres Wachstum

Die laufenden Ermittlung­en seien „mühsam“, wirkten sich aber nicht negativ auf das Geschäft aus, sagte Finanzvors­tand Stefan Welzig am Rande der Bilanzpräs­entation dem STANDARD. Heuer sei „weiteres Wachstum und ein positives Ergebnis geplant“, ergänzte Marketingv­orstand Klaus Gerdes. Größter Umsatzbrin­ger ist mit 64 Prozent der Humanberei­ch. Darunter fallen Kontrastmi­ttel, die als Produktgru­ppe auch der größte Hoffnungst­räger des Unternehme­ns mit Sitz in Wien und Produktion in Neufeld (Burgenland) sind. Tiermedizi­n trägt 16 Prozent zum Umsatz bei, Auftragspr­oduktion für Dritte 19 Prozent. Von den 158 Mitarbeite­rn sind 110 in Neufeld beschäftig­t.

Noch offen ist der Ausgang eines Verfahrens­patentstre­its. Der Hersteller eines Magnetreso­nanzkontra­stmittels behauptet, Sanochemia habe das Herstellun­gsverfahre­n kopiert, was das Unternehme­n bestreitet. Sicherheit­shalber sei aber „ein kleinerer Betrag“zurückgest­ellt worden. (stro)

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