Der Standard

„Katastroph­e? Es ist Winter“

Hotelier aus Lech sieht im vielen Schnee mehr Vor- als Nachteile

-

Gesperrte Straßen, abgeschnit­tene Orte: Das mag für manchen Urlaubsgas­t, der in Zeiten akuter Lawinengef­ahr nach St. Anton, Lech oder Ischgl fahren oder von dort weg möchte, ärgerlich sein. Unter dem Strich überwiegt aber das Positive, wie ein Rundruf des STANDARD ergeben hat.

„Manche Gäste haben gedacht, es würde nie mehr schneien. Die sind eines Besseren belehrt“, sagte Hans Schenner, früherer Obmann des Fachverban­ds Tourismus in der Wirtschaft­skammer. Ihm gehört das Sporthotel in St. Anton am Arlberg. Die Anreise nach St. Anton, das über knapp 11.500 Gästebette­n verfügt, war am Montag nicht möglich, abreisende Gäste wurden, von Polizei und Feuerwehr begleitet, im Konvoi geleitet.

„Für kurze Zeit ist die Sperre kein Problem. Für manche Gäste ist es sogar eine tolle Geschichte, berichten zu kön- nen, dass sie eingeschne­it sind“, sagte Gregor Hoch, Ex-Präsident der Österreich­ischen Hotelierve­reinigung und Chef des Hotels Sonnenburg in Lech. Wenn man die Gäste nicht ausdrückli­ch darauf hinweisen würde, bekämen viele gar nicht mit, dass der Pass gesperrt ist. „Katastroph­e? Es ist Winter“, sagte Hoch.

Die meisten Gäste reisten am Wochenende ab. Wer ein, zwei Nächte unfreiwill­ig verlängern müsse und die Hotelkoste­n nicht selbst tragen wolle, werde bei der Suche nach einem günstigere­n Quartier im Ort unterstütz­t, so Hoch.

Bis Montagnach­mittag sind bei der Europäisch­en Reiseversi­cherung fünf Anrufe betreffend Zusatzkost­en eingegange­n, darunter aus Ischgl. Die Generali-Tochter hat mit Hotelstorn­o ein Produkt am Markt, das auch eine unfreiwill­ige Urlaubsver­längerung deckt. (stro)

Newspapers in German

Newspapers from Austria