Langfristig immer weniger Schnee in Österreich
Angesichts der derzeitigen Schneemassen in weiten Teil des Landes mag es kaum zu glauben sein, aber längerfristig betrachtet gibt es immer weniger Schnee in Österreich. Seit 1950 sind sowohl die Schneehöhen als auch die Dauer der Schneedecke kontinuierlich zurückgegangen. Das hat das
Projekt Snowpat („Schneeglöckchen“) ergeben, die bisher umfassendste Untersuchung zur Entwicklung der Schneelage in Österreich, die von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) und der Universität Graz durchgeführt wurde.
Das langfristige Schneeminus gelte besonders (aber nicht nur) für tiefe und mittlere Höhen, da es hier durch die Klimaerwärmung immer öfter regnen statt schneien werde beziehungsweise gefallener Schnee schneller wieder schmelzen werde. Beispiele:
Innsbruck (578 m Seehöhe): 1950 lag Q die saisonale Schneedeckendauer bei 80 Tagen, 2015 bei 35 Tagen. Die gemittelte Schneehöhe sank in dem Zeitraum von zehn auf drei Zentimeter. Langen am Arlberg (1270 m Seehöhe): Q 1950 lag an 160 Tagen Schnee, 2015 an 120 Tagen. Die durchschnittliche Schneehöhe ging von einem Meter auf 30 Zentimeter zurück.
Villacher Alpe (2140 m Seehöhe): 1950 Q hielt sich die Schneedecke 180 Tage lang, 2015 waren es 160 Tage. Die saisonal gemittelte Schneehöhe dürfte 1950 mit über 1,80 Meter ein Ausreißer gewesen sein, 1960 lag sie bei 1,10 Meter, 2015 bei rund 70 Zentimetern.
Die Werte seien von starken Schwankungen und Trends überlagert, die von Winter zu Winter oder teils sogar bis zu 20 Jahre dauern könnten, betonen die Experten. (simo)