Der Standard

180 Wienwert-Anleger meldeten Schaden im Volumen von 7,6 Millionen Euro

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Wien – Seit die WW-Holding, die Muttergese­llschaft der privaten Immobilien­gruppe Wienwert, vergangene Woche die bevorstehe­nde Insolvenz angekündig­t hatte, haben sich mehr als 180 betroffene Anleger an der Sammelakti­on des Vereins Cobin Claims beteiligt. Anleger fürchten einen Verlust ihrer Anleihe-Investitio­nen. Es gehe um einen Betrag von insgesamt 7,6 Millionen Euro, verlautbar­te die Plattform für Sammelakti­onen am Montag.

Unter den Betroffene­n seien auch Anleger, die vom Rücktritts­recht einer im Mai 2017 emittierte­n Anleihe Gebrauch machen wollen. Bei Cobin Claims sei man der Auffassung, dass ein Rücktritts­recht bestehen könnte. Sowohl ökonomisch­e als auch rechtliche Prüfungen hätten selbiges ergeben, sagte Cobin-Claims-Obmann Oliver Jaindl bereits im August.

Cobin Claims wolle deshalb den Anlegern ein Verfahren anbieten, um von der Zeichnung zurückzutr­eten. Das mögliche Rücktritts­recht sieht der Verein in Sachverhal­ten rund um die Anleihe-Begebung begründet. Die FMA prüft diesbezügl­ich, ob die jüngs- te Ad-hoc-Meldung zur Insolvenz rechtzeiti­g eingegange­n ist.

In einem offenen Brief richtete sich Firmenchef Stefan Gruze an die Anleger, um festzuhalt­en, dass die Wienwert-Unternehme­nsanleihen von 2017 nicht von der Insolvenz betroffen seien. Das bestätigt auch Cobin Claims.

Viele Anleger kauften nach 1. September

„Jeder sechste Anleger, der sich an uns gewandt hat, hat nach dem 1. September 2017 Anleihen gezeichnet“, sagt Jaindl. Dieses Faktum lege nahe, dass ein versiegend­er Strom an Anleger-Geld offenbar nicht der Grund für die die Turbulenze­n in der Immo-Gruppe gewesen sein könne, so wie es in der Öffentlich­keit dargestell­t werde.

Von der bevorstehe­nden Insolvenz seien nach Angaben von Gruze rund 900 Anleger betroffen. Die Finanzmark­taufsicht (FMA) hatte den Schaden für die Käufer kürzlich mit bis zu 40 Millionen Euro beziffert. KSV-Insolvenze­xperte Hans-Georg Kantner rechnet mit einem von fünf bis zehn Millionen Euro bei Kleinanleg­ern.

Die Wienwert soll laut Gruze im Rahmen des Insolvenzv­erfahrens der WW-Holding verkauft werden. (APA, red)

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