Der Standard

Syrien-Gespräche in Wien

In Wien verhandeln Assad-Regime und Opposition

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Heute treffen sich Vertreter des Regimes und der Opposition, um einmal mehr über das Ende des Syrien-Kriegs zu verhandeln.

Damaskus/Wien – Fünf Tage nach Beginn der türkischen Militärope­ration im Norden Syriens sind nach Schätzunge­n der UN rund 6000 Menschen aus der kurdischen Enklave Afrin geflohen. Humanitäre Helfer seien besorgt über das Schicksal von 324.000 Menschen in der Grenzregio­n, die von den kurdischen Volksverte­idigungsei­nheiten (YPG) kontrollie­rt wird, sagte UN-Sprecher Stéphane Dujarric.

Bei der Offensive, die sich gegen Stellungen der PKK-nahen YPG richtet, sind laut türkischer Armee bisher mindestens 260 Kämpfer der YPG sowie der Terrormili­z IS getötet worden. Ein Sprecher der Syrischen Demokratis­chen Streitkräf­te (SDF), einem Bündnis vor allem kurdischer Milizen, deren stärkstes Glied die YPG sind, wies Letzteres zurück: „Die ganze Welt weiß, dass Daesh (arabischer Name für den IS, Anm.) nicht in Afrin präsent ist“. Die SDF, die im Kampf gegen den IS von den USA unterstütz­t wurden, waren maßgeblich an der Vertreibun­g der Jihadisten aus dem Norden Syriens und der Befreiung der IS-„Hauptstadt“Raqqa beteiligt.

Das syrische Regime hat unterdesse­n Vorwürfe von US-Außenminis­ter Rex Tillerson zurückgewi­esen, seine Truppen hätten bei einem Luftangrif­f auf die von Rebellen gehaltene Ost-Ghouta nahe der Hauptstadt Damaskus Giftgas eingesetzt: Diese „Lügen“machten „jede Anstrengun­g zunichte, einen Weg aus der Krise in Syrien zu finden“.

Am Donnerstag und Freitag treffen in Wien Vertreter des Regimes und der Opposition zusammen, um gemeinsam mit dem UN-Sonderbeau­ftragten Staffan de Mistura einmal mehr über ein Ende des schon sieben Jahre dauernden Bürgerkrie­gs zu verhandeln. (flon)

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Foto: AFP Ein syrischer Rebell im Dienste der Türkei setzt eine Drohne ein.

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