Der Standard

Öbib reine ÖVP-Domäne

Blümel und Löger nominieren staatliche Aufsichtsr­äte

-

Wien – Der Ministerra­t hat am Mittwoch die Neubesetzu­ng jenes Komitees beschlosse­n, das entscheide­t, wer die Republik Österreich in den Aufsichtsr­äten von Staatsbete­iligungen wie Post, Telekom Austria, Casinos Austria und OMV repräsenti­ert. Finanzmini­ster Hartwig Löger (ÖVP) wird gemeinsam mit dem Wiener ÖVPChef und Kanzleramt­sminister Gernot Blümel den Regierungs­teil des sogenannte­n Nominierun­gskomitees bestreiten. Sie folgen damit auf die Ex-Minister Thomas Drozda (SPÖ) und Harald Mahrer (ÖVP).

Anstelle von Günter Geyer, Chef der Vienna Insurance Group (VIG), kommt als „neuer junger Vertreter“Günther Helm, Chef des Lebensmitt­eldiskonte­rs Hofer, in das Gremium. Andritz-Chef Wolfgang Leitner bleibt. Sie werden sich bald um weitere Staatsbete­iligungen kümmern, denn mit Verbund AG und Bundesimmo­biliengese­llschaft (BIG) kommen zwei weitere öffentlich­e Unternehme­n dazu. Sie ressortier­ten bisher beim Wirtschaft­sministeri­um.

Wie lang das Nominierun­gskomitee in Charge bleibt, ist fraglich. Denn die Öbib steht ihrerseits vor einem Umbau. Sie soll, wie berichtet, aufgewerte­t werden und wieder direkt Aufsichtsr­atsmitglie­der in die Beteiligun­gen entsenden.

Die Neos sind übrigens die einzige Parlaments­partei, die sich an den Personalro­chaden im Nominierun­gskomitee stört. Sie werfen der Bundesregi­erung „parteipoli­tische Besetzung“vor. Die schwarz-blaue Regierung setze den Proporz von Rot-Schwarz fort. Es gehe einzig um das „Schaffen gut bezahlter Jobs für die eigenen Leute“und das „Sichern eigener Pfründe“, so Wirtschaft­ssprecher Sepp Schellhorn via Aussendung. Das Nominierun­gskomitee bringe „außer parteipoli­tischem Einfluss eigentlich nichts“. Es brauche eine „Österreich-Holding“, um Beteiligun­gen profession­ell zu führen. (APA, ung)

Newspapers in German

Newspapers from Austria