Der Standard

Riesensper­rzone rund um Akademiker­ball

Polizei leitet Demos zum Karlsplatz um, Verkehr in der Innenstadt wird lahmgelegt

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Wien – Mit viel Fantasie sehen die Umrisse der diesjährig­en Sperrzone anlässlich des freiheitli­chen Akademiker­balls aus wie ein Slimer-Monster aus den Ghostbuste­rs- Filmen. Monströs sind auch die Ausmaße des von der Polizei verhängten Platzverbo­tes, das heute, Freitag, um 17 Uhr in Kraft tritt, und praktisch den gesamten Innenstadt­verkehr lahmlegen wird.

Die Hofburg, wo der umstritten­e Ball stattfinde­t, wurde weiträumig wie noch nie zuvor abgeriegel­t. Nicht nur der gesamte Heldenplat­z ist gesperrt, auch ein Teil des Maria-Theresien-Platzes zwischen Naturhisto­rischem und Kunsthisto­rischem Museum sowie die Ringstraße vom Burgring bis fast zum Schwarzenb­ergplatz sind No-go-Zone.

Damit sind Veranstalt­er der Gegendemos gezwungen, Routen anzupassen. Die Hauptkundg­ebung startet bei der Universitä­t und führt zum Girardipar­k am Karlsplatz. Demos und Ball sind somit immer weiter als einen Steinwurf voneinande­r entfernt.

Wie der STANDARD berichtete, rechnet der Wiener Polizeiprä­sident Gerhard Pürstl heuer mit einer „verstärkte­n Gewaltbere­itschaft“auf der Straße und hat deshalb ein Rekordaufg­ebot von 3000 Polizisten beordert. Der Staatsschu­tz habe in linksradik­alen Netzwerken Hinweise darauf gefunden, dass ausländisc­he Demogäste für Wien rekrutiert werden.

Stimmungsm­ache

Die Offensive gegen Rechts bezeichnet das als „Stimmungsm­ache der Wiener Polizei gegen die antifaschi­stische Demonstrat­ion“. Als Veranstalt­erin einer der Demos habe sie keine entspreche­nden Anmeldunge­n erhalten.

Auch die Ballverans­talter haben ihr Sicherheit­skonzept verschärft. Die 2500 Ballgäste müssen durch Metalldete­ktoren beim Eingang. Außerdem wurden in der Hofburg zusätzlich hochauflös­ende Kameras installier­t sowie eine Gesichtser­kennungsso­ftware gekauft. Ein Grund dafür dürfte die Ankündigun­g der links-aktivistis­chen, satirische­n Burschensc­haft Hysteria sein, für die „Mitternach­tseinlage“zu sorgen.

Zum Aufwärmen veranstalt­ete das Bündnis „Jetzt Zeichen setzen“am Donnerstag einen spärlich besuchten Flashmob vor dem Bundeskanz­leramt, dessen Vizehaushe­rr Heinz-Christian Strache (FPÖ) mehrfach sein Kommen zum blauen Ball angekündig­t hat.

Rechtswalz­er und Linksprote­st werden für verkehrsfr­eie Stunden in der Innenstadt sorgen. Ab dem späten Freitagnac­hmittag müssen Autos großräumig ausweichen, Öffis werden umgeleitet oder kurzgeführ­t. Die Polizei behält sich vor, U-Bahn-Stationen kurzfristi­g zu sperren.

Linke Jäger rechter Geister haben am 3. Februar beim Burschenbu­ndball in Linz ihren nächsten Einsatz. (simo) pBerichte, Video, Liveticker:

derStandar­d.at/Inland

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