Semperit setzt die Dividende aus und plant harte Einschnitte
Wien – Der in wirtschaftliche Schieflage geratene Gummiund Kautschukkonzern Semperit schreibt nachhaltig rote Zahlen und setzt die Dividendenzahlung für 2017 aus. Gleichzeitig plant der auf medizinische Handschuhe, Handläufe und industrielle Förderbänder spezialisierte Konzern eine umfassende Restrukturierung. Wie viele Mitarbeiter ihren Job verlieren und wie stark Österreich betroffen sein wird, war vorerst nicht zu erfahren.
Beim Arbeitsmarktservice Wien sind bis Donnerstagnachmittag jedenfalls keine Mitarbeiter zur Kündigung angemeldet worden. In der Semperit-Gruppe sind aktuell rund 6500 Personen beschäftigt, etwa 800 davon in der Produktion in Wimpassing (NÖ) sowie in der Zentrale in Wien. Zur Gruppe gehören mehr als 20 Produktionsstandorte sowie zahlreiche Vertriebsniederlassungen in Europa, Asien, Amerika und Australien.
Wie hoch der operative Verlust für 2017 ausfallen wird, sei noch offen, sagte eine Unternehmenssprecherin. Im vierten Quartal werde es operativ jedenfalls ein einstelliger Millionenbetrag sein. Im dritten Quartal hatte es inklusive Sondereffekte einen Nettoverlust von 16,4 Millionen Euro gegeben. Grundsätzlich würden nun alle Standorte auf nötige „Anpassungen“geprüft. Die Restrukturierung soll bis 2020 dauern.
Im Juni des Vorjahres ist der gebürtige Deutsche Martin Füllenbach an die Semperit-Spitze gerückt, nachdem CEO Thomas Fahnemann das Unternehmen im März verlassen hatte. (APA, stro)