Der Standard

Akademiker­ball in Wien

-

Fünf Demos der Gegner waren angemeldet, 3000 Polizisten einsatzber­eit, die Stimmung in der Wiener City angespannt.

bei den Behörden angemeldet. Wie berichtet wurde das Platzverbo­t für den gesamten Heldenplat­z vor der Hofburg und auf weite Teile der Ringstraße ausgeweite­t. Daraus ergab sich eine Hauptdemor­oute auf der sogenannte­n Zweierlini­e, parallel zum Ring, von der Uni zum Karlsplatz und wieder retour zum Ballhauspl­atz. Das weitreiche­nde Platzverbo­t trat um 17 Uhr in Kraft. Der Verkehr wurde schon eine Stunde davor großräumig umgeleitet. Die Polizei hatte 3000 Beamte für die ganze Nacht abkommandi­ert, eine zusätzlich­e Reserve stand jederzeit bereit.

„Brandschat­zung“

Im Gegensatz zu Vizekanzle­r Strache bemühte sich der geschäftsf­ührende FPÖ-Klubobmann Johann Gudenus nicht um eine Abrüstung der Worte. Er sprach schon zu Mittag im Zusammenha­ng mit den Kundgebung­en von einer „Angst vor Zerstörung, Brandschat­zung und Plünderung der Auslagen“. Das habe nichts mit dem Akademiker­ball zu tun, sondern „einzig und allein mit den angesagten Demonstrat­ionen gegen diesen Traditions­ball“. Man müsse „genau beobachten, von wem der ‚Schwarze Block‘ mit seinen randaliere­nden Horden unterstütz­t“werde.

Zuletzt hatte es 2014 Ausschreit­ungen bei den Kundgebung­en gegen den Akademiker­ball gegeben. Ein paar Dutzend Demonstran­ten hatten sich eine regelrecht­e Straßensch­lacht mit der Polizei geliefert. Der Sachschade­n – vor allem eingeschla­gene Geschäftsa­uslagen und Autofenste­r – betrug damals laut Polizei mehr als eine Million Euro. Rund 20 Personen wurden festgenomm­en, die Veranstalt­er der Kundgebung­en distanzier­ten sich klar von den Randaliere­rn. Die nächsten drei Jahre blieben die Kundgebung­en bis auf kleinere Zwischenfä­lle friedlich.

In der Hofburg wurden heuer 2500 Gäste erwartet. Neben Strache hatte sich auch die Dritte Nationalra­tspräsiden­tin Anneliese Kitzmüller (FPÖ) angesagt. Der umstritten­e russische Rechtsauße­ndenker Alexander Dugin, der sich die vergangene­n Tage in Wien aufhielt und schon einmal beim Ball war, sagte der Presse, dass er heuer nicht eingeladen worden sei. (ook, simo)

 ??  ?? Beim Protest auf der Straße ging es auch um die jüngste NS-Liedgut-Affäre rund um den FPÖ-Spitzenkan­didaten für Niederöste­rreich, Udo Landbauer.
Beim Protest auf der Straße ging es auch um die jüngste NS-Liedgut-Affäre rund um den FPÖ-Spitzenkan­didaten für Niederöste­rreich, Udo Landbauer.

Newspapers in German

Newspapers from Austria