Große Worte zum
Vizekanzler Heinz-Christian Strache will offenbar den Akademikerball der Wiener FPÖ aus dem rechten Eck herausholen. Er wolle die Veranstaltung zur Bühne gegen Antisemitismus machen, sagte er kurz vor Beginn des umstrittenen Balles und der Gegendemos.
Wien – Zum Auftakt des Akademikerball-Abends in Wien gab es am Freitag durchaus positive Entwicklungen. Während die Polizei am Nachmittag in der Innenstadt die vorbereiteten Absperrungen für die Demos gegen die FPÖVeranstaltung positionierte, erfuhr der STANDARD, dass eine der Befürchtungen der Polizei nicht eingetreten sei: Von Bussen mit Randalierern aus dem Ausland, vor denen der Staatsschutz gewarnt hatte, war bis knapp vor Beginn der Demonstrationen gegen den Burschenschafterball keine Spur. „Diese Hinweise haben sich nicht konkretisiert“, sagte Polizeisprecherin Daniela Tunst.
Aufhorchen ließ auch der Stargast des Balls, Vizekanzler HeinzChristian Strache (FPÖ), höchstpersönlich: Er wolle den Akademikerball, der von Kritikern immer wieder als Treffpunkt Rechts- extremer bezeichnet wird, „zu einer Bühne gegen Antisemitismus“machen. „Die Verantwortung und das Gedenken an die Opfer des Holocaust sind uns Verpflichtung und Verantwortung in der Gegenwart und für kommende Generationen. Wer das anders sieht, soll aufstehen und gehen. Er ist bei uns nicht erwünscht“, teilte Strache in einer Aussendung mit. Er kündigte an, dies auch bei seiner Eröffnungsrede am Ball in der Hofburg zu thematisieren und „gerade im Vorfeld des HolocaustGedenktags am Samstag klare und deutliche Worte zu finden“.
Große Sperrzone
Ob und wie diese Worte auch bei Gegnern des Burschenschafterballs angekommen sind, blieb zunächst offen. Insgesamt drei Demonstrationsmärsche sowie eine Standkundgebung wurden