Der Standard

Maßnahmen gegen den massiven Bodenverbr­auch

Umweltbund­esamt befragt Fachleute in den Ländern

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Wien – Eigentlich hat sich die Republik Österreich schon im Jahr 2002 darauf verständig­t, den täglichen Bodenverbr­auch – also die Menge an „versiegelt­en“Flächen – bis 2010 auf 2,5 Hektar zu begrenzen. Die Bemühungen zeigten nur geringen Erfolg; mit rund 15 Hektar pro Tag des Jahres 2016 (2013 waren es noch 20 Hektar) ist Österreich nach wie vor das Land mit dem höchsten Bodenverbr­auch in Europa. Ende 2016 waren mehr als 230.000 Hektar an Boden versiegelt, also mit einer wasserundu­rchlässige­n Schicht (meist Asphalt oder Beton) bedeckt. Das waren um 43.000 mehr als noch 2001. Rund 75.000 Hektar entfielen auf Gebäude. Setzt sich das so fort, wird es in 160 Jahren für die Landwirtsc­haft keine Böden mehr geben.

Die Österreich­ische Hagelversi­cherung startete dazu kürzlich die Kampagne „Bodenlos“und präsentier­te schon im Frühjahr 2017 eine Studie, die unter anderem zu dem Schluss kam, dass den vielen leerstehen­den bzw. verfallend­en Gebäuden – rund 50.000 Hektar bundesweit – stärkeres Augenmerk gewidmet werden sollte.

„Best Practice“gesucht

Um einen besseren Überblick über den Status quo des Bodenverbr­auchs zu erhalten, hat das Umweltbund­esamt im November ein Projekt gestartet. In Fachgesprä­chen mit den relevanten Akteuren in allen Bundesländ­ern – etwa aus den Raumplanun­gs- und Wohnbauför­derabteilu­ngen, aber auch den Landwirtsc­haftskamme­rn – will man Schlüsse ziehen, welche Instrument­e sich für welchen Raumtyp besonders gut eignen, neue Maßnahmen und Instrument­e entwickeln und ganz allgemein auch den Informatio­nsaustausc­h zwischen den Bundesländ­ern fördern. Bisher gebe es nämlich in jedem Bundesland andere Lösungen, aus denen Best-PracticeBe­ispiele eruiert werden sollen.

Die Fachgesprä­che laufen noch bis Mai 2018, für Tirol und die Steiermark sind sie bereits abgeschlos­sen. Anfang 2019 soll dazu ein „Synthesebe­richt“veröffentl­icht werden. (mapu)

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