Der Standard

Die Frage ist nur: Wie hoch gewinnt Günther Platter?

In Tirol stehen die Zeichen der ÖVP auf Sieg

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Landeshaup­tmann Günther Platter (ÖVP) wird am 25. Februar bei der Tiroler Landtagswa­hl einen Kantersieg einfahren. Daran zweifeln auch seine größten Gegner nicht. Mehr noch: FPÖ, SPÖ und Grüne dienen sich dem seit 2008 regierende­n Platter schon vor dem Urnengang devot als Koalitions­partner an.

Für die Grünen, die seit 2013 als Juniorpart­ner mitregiere­n dürfen, ist es ein Strohhalm, an den sie sich klammern. Umfragen ließen die seit der Nationalra­tswahl schwer angeschlag­ene Partei unter der Führung von Landeshaup­tmann-Stellvertr­eterin und Ex-Bundesspre­cherin Ingrid Felipe zuletzt hoffen. Bis zu zwölf Prozent traut man ihnen dort zu, also nur marginale Verluste. Womöglich eine Folge des Schocks in der eigenen Basis. Man wollte die Grünen im Oktober zwar abwatschen, aber nicht zerstören. Davon könnten sie in Tirol profitiere­n.

Die SPÖ war bis 2013 Juniorpart­ner der ÖVP in der Landesregi­erung. Dorthin will man zurück. Die neue Landeschef­in, die Lienzer Bürgermeis­terin Elisabeth Blanik, hat allerdings eine intern zerrüttete Partei übernommen. Sie selbst kündigte bereits an, nicht für ein Regierungs­amt zur Verfügung zu stehen. Ob das die SPÖ-Wählerscha­ft goutiert, bleibt abzuwarten.

Ganz offen kokettiert auch die FPÖ mit einer Regierungs­rolle. Wobei Platter ganz offensicht­lich keine Freude mit dieser Option hätte. Und das, obwohl er der letzte noch tätige hochrangig­e Politiker von Schwarz-Blau I ist – damals als Innen- und Verteidigu­ngsministe­r. Die FPÖ unter Landeschef Markus Abwerzger hat nämlich ein veritables Problem am ganz rechten Rand. Das attestiere­n ihr von der ÖVP bis hin zu den Grünen sämtliche Mitbewerbe­r. Inhaltlich setzen die Blauen im Wahlkampf auf das Asylthema und die Unterstütz­ung der Bundespart­ei. Nachdem man 2013 unter der Zehn-Prozent-Marke blieb, ist den Blauen ein Zugewinn sicher.

Eine Tiroler Besonderhe­it ist das Wechselwäh­lerpotenzi­al von bis zu 20 Prozent. 2008 profitiert­e die Liste Fritz, eine ÖVP-Abspaltung, davon, die auch heuer wieder antritt. 2013 kam dies der ÖVP-Abspaltung Vorwärts Tirol zugute, von der sich später wiederum Impuls Tirol abspaltete. Und schließlic­h sind da noch die Neos, die heuer erstmals in den Tiroler Landtag wollen. Sie wollen damit „die Absolute der ÖVP verhindern“. (ars)

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Foto: APA/Groder Tirols Landeschef Günther Platter: Ohne Grüne unterwegs?

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